Interview

Vitali Klitschko: „Wir kämpfen um Leben und Tod“

Vitali Klitschko nach einem Bombentreffer in Kiew: „Es fühlt sich seit Kriegsbeginn an wie ein einziger Tag, der einfach nicht enden will.“
Vitali Klitschko nach einem Bombentreffer in Kiew: „Es fühlt sich seit Kriegsbeginn an wie ein einziger Tag, der einfach nicht enden will.“(c) APA/AFP/SERGEI SUPINSKY
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Vitali Klitschko schildert im „Presse“-Interview seinen erschütternden Kriegsalltag als Bürgermeister von Kiew, rechnet jede Sekunde mit großen Raketenangriffen, hält Putin für „psychisch ungesund“ und verlangt ein Energie-Embargo gegen Russland, auch von Österreich.

Vitali Klitschko erscheint in olivfarbener Kampfmontur auf dem Computerbildschirm. Die Wand hinter ihm ist kahl, sein genauer Aufenthaltsort geheim. Nach einem Monat Krieg sieht der Bürgermeister von Kiew müde aus. Wir fragen ihn, wie es ihm geht. Er seufzt und sagt in perfektem Deutsch: „Ich kann nicht sagen, dass es mir gut geht.“ Klitschko hetzt von einer Krisensitzung zu anderen, von einem zerbombten Haus zum nächsten in seiner belagerten Hauptstadt. Doch 15 Minuten will uns der ehemalige Profi-Boxer für das Video-Interview gewähren. Am Ende werden es fast 40 Minuten sein.

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