US-Präsident Biden hat mit der Forderung zum Machtwechsel in Moskau heftige Reaktionen im Kreml, aber auch Irritationen im Westen ausgelöst.
Warschau/Wien. Einen Tag später kam das Dementi. US-Außenminister Antony Blinken versuchte am Sonntag die scharfen Worte seines Präsidenten abzumildern: „Wie Sie wissen, und wie Sie uns wiederholt haben sagen hören, haben wir keine Strategie für einen Regimewechsel in Russland oder sonst irgendwo.“ Doch Joe Biden – darüber waren sich seine Zuhörer im Innenhof des Warschauer Königsschlosses einig – hatte ungeachtet solcher Klarstellungen am Samstagabend offen zum Sturz des russischen Präsidenten, Wladimir Putin, aufgerufen. „Dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben.“ Was Biden angesichts des Leids von Millionen Flüchtlingen in Polen über die Lippen kam, klang nach einem Aufruf zum Putsch.
Doch wie realistisch ist das überhaupt?