„Tribute to Odessa“

Peter Weibel: „Nicht sieben Jahre Krieg in der Ukraine“

Tote auf der Hafentreppe von Odessa, mit Gewehren und Bajonetten niedergemetzelt von den Kosaken des Zaren: Szene aus Sergej M. Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925).
Tote auf der Hafentreppe von Odessa, mit Gewehren und Bajonetten niedergemetzelt von den Kosaken des Zaren: Szene aus Sergej M. Eisensteins Film „Panzerkreuzer Potemkin“ (1925).(c) akg-images (akg-images)
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Der österreichische Medienkünstler Peter Weibel, selbst in Odessa geboren, veranstaltet am ZKM Karlsruhe ein „Tribute to Odessa“, mit dem er zur „Anamnese des Ukraine-Krieges“ beitragen will. Er hoffe auf einen Kompromiss, sagt er.

Wenn nun aus der ukrainischen Stadt Odessa erschreckende Nachrichten kommen, fällt Kunstfreunden auch ein: In Odessa ist doch unser großer Multimediakünstler Peter Weibel geboren! Fragt man diesen über seinen Ursprung, nennt er gleich einen Namen: Katharina die Große. Sie lud 1763 in einem Erlass „alle Ausländer, in unser Reich zu kommen“, um dort, wie Weibel erklärt, „aus Steppe Agrarland zu machen“. Es kamen vor allem Deutsche, darunter Vorfahren Weibels, die später in die Ukraine übersiedelt wurden: „Mein Großvater lebte in Bessarabien, meine Mutter wurde in Freudental geboren, einer deutschen Enklave in der heutigen Ukraine. Mein Vater war als deutscher Soldat ungarischer Abstammung nach Odessa gekommen, lernte dort meine Mutter kennen, weil sie auch Deutsch sprach.“

Nach Kriegsende verschlug es den einjährigen Peter Weibel mit seiner Mutter erst nach Tschechien, dann nach Polen, in den Schwarzwald, schließlich in ein amerikanisches Lager in Ried im Innkreis, als „displaced persons“: „Dort mussten wir mit drei anderen Familien in einem Zimmer leben.“

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