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In Reichenau wird wieder Theater gespielt!

Maria Happel legt den Fokus auf hochkarätige Theaterproduktionen.
Maria Happel legt den Fokus auf hochkarätige Theaterproduktionen.Lalo Jodlbauer
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Ein Neubeginn. In Reichenau an der Rax bricht unter der künstlerischen Leitung von Maria Happel eine neue Ära mit vielen Highlights an.

Durch die Auswahl der Stücke – Theaterklassiker aus dem späten 19. bzw. aus dem 20. Jahrhundert – und durch das Engagement renommierter Regisseure, Schauspielerinnen und Schauspieler wird der vom Publikum so hochgeschätzte besondere Charakter der Festspiele Reichenau weiter gepflegt.  

Enge Verbundenheit

Maria Happel ist der Theaterwelt von Reichenau seit Jahrzehnten verbunden: als Schauspielerin und Regisseurin. Sie erzählt: „Ich habe hier nicht nur seit Jahrzehnten über 200 Mal gespielt und inszeniert, wir haben viele Sommer mit der Familie hier verbracht. Die Kinder von uns Schauspielern sind seither miteinander befreundet. Wir hatten das Gefühl, in den Ferien zu sein und abends haben wir gearbeitet. Es war alles anders als im Theaterleben in der Stadt . . .“

Nils Arztmann steht als Konstantin Gawrilowitsch Treplow auf der Bühne.
Nils Arztmann steht als Konstantin Gawrilowitsch Treplow auf der Bühne. (c) Lalo Jodlbauer

Eigenproduktionen

Der künstlerische Fokus liegt auf hochkarätigen Theaterproduktionen, die ausschließlich bei den Festspielen Reichenau für einen Sommer zu erleben sind. Die erste Premiere in Reichenau wird Tschechows „Die Möwe“ in der Regie von Torsten Fischer sein – ein Stück, das momentan nicht aktueller sein könnte. So kommentiert Torsten Fischer: „Die Möwe steht als Symbol für Freiheit und glückliches Leben, das ein Mensch aus purer Langeweile zerstören kann. Die Möwe wird geschossen. Die Agonie des russischen Zarentums zur Zeit der Entstehung dieses Stückes ist bezeichnend für die Angst und Resignation in ganz Russland, für eine Stimmung der Hoffnungslosigkeit, an der auch das Künstlertum nichts ändern konnte. (. . .) Heute herrschen wieder dieselben Verhältnisse und die Welt hält den Atem an, ob dieser Parallele.“

Krisenthemen

Der international bekannte Schauspieler Christian Berkel konnte für die Regie von Frank Wedekinds „Frühlings Erwachen“ gewonnen werden, das mit Nachwuchstalenten des Max-Reinhardt-Seminars in den jugendlichen Rollen zusammen mit etablierten Schauspielgrößen erarbeitet wird. Christian Berkel erzählt: „In ,Frühlings Erwachen‘ greift Frank Wedekind kunstvoll alle zentralen Motive dieser ersten Lebenskrise auf, deren extreme Ausprägungen im Alltag von Psychiatern zuweilen mit psychotischen Schüben verglichen werden. Es ist also ernst. Und doch gelingt es Wedekind immer wieder den Humor, die bis ins Absurde getriebene, oft unfreiwillige Komik bloßzulegen.“

Stefan Jürgens, Karin Kofler und Paul Matić (v. l.) werden in Reichenau zu Gast sein.
Stefan Jürgens, Karin Kofler und Paul Matić (v. l.) werden in Reichenau zu Gast sein. (c) Lalo Jodlbauer

Konzentriert und geschärft

Carl Zuckmayers „Des Teufels General“ in der Regie und Bearbeitung Hermann Beils hätte bereits 2020 Premiere haben sollen und kommt nun 2022 auf die Bühne des Theaters Reichenau. Hermann Beil dazu: „In meiner Spielfassung für die Festspiele Reichenau habe ich das Stück keineswegs bearbeitet, also nicht verändert. Ich habe die Geschichte und das Figurenpersonal nur stark konzentriert, den Blick auf die Figuren, die auftreten, damit geschärft. Wo Zuckmayer lustvoll breit ausmalt und seine Figuren auch durchaus schwadronieren lässt, habe ich verknappt. Distanz ermöglicht Verdichtung.“

Mit Michael Maertens verbindet Maria Happel eine langjährige Bühnenfreundschaft.
Mit Michael Maertens verbindet Maria Happel eine langjährige Bühnenfreundschaft. Philipp Horak

Erfolgskomödie & neue Formate

Peter Dehler inszeniert die Damenversion von Neil Simons Erfolgskomödie „Ein ungleiches Paar“. Die Dialoge werden mit Angelika Hager in neuer Frische erarbeitet. Zitat Peter Dehler: „Florence liebt Ordnung, Sauberkeit, Sparsamkeit und vor allem Pünktlichkeit. Für Olive sind dies eher überbewertete bürgerliche Kategorien. Das Zusammenleben der beiden Frauen entwickelt sich zu einem Fiasko. Und diesem Fiasko zuzuschauen, macht den Reiz dieses Theaterstückes aus.“

Den Beginn für die Festspiele Reichenau macht ein Theaterfest im Kurpark, das am 2. Juli ab 14.00 gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern der Festspiele stattfinden wird. 

In einer neuen Reichenauer Version des bereits einmalig im Theater im Park gezeigten „Über unsere Verhältnisse“, feiern Maria Happel und Kollege Michael Maertens ihre gemeinsame, langjährige Bühnenvergangenheit – und lesen „beziehungsreiche“ Texte von Erich Kästner und Loriot bis Arthur Schnitzler. Tommy Hojsa umrahmt die Veranstaltung musikalisch am Akkordeon.

Märchen und Gespräche

Mit „Peter und der Wolf“, dem wohl berühmtesten aller musikalischen Märchen aus der Feder Sergei Prokofjews, wird erstmals ein Familienstück bei den Festspielen gezeigt. Maria Happel wird die Geschichte selbst erzählen, begleitet von Studierenden der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien in einer Fassung für kleines Ensemble. Bei Schönwetter wird im Innenhof von Schloss Reichenau gespielt. Zur neuen Gesprächsreihe „Alte Meister“ ließ sich die künstlerische Leiterin unter anderem durch François Truffauts „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“ inspirieren. Peter Stein, Klaus Pohl, Martin Schwab, Claus Peymann, Hermann Beil, Rudolf Buchbinder werden zu Gast sein und in einer Flüsterstunde ihre Erfahrungen, Gedanken und Anekdoten mit dem Publikum teilen.

Bei den „Nach(t)gesprächen“ sprechen Schauspielerinnen und Schauspieler im Anschluss an je eine Vorstellung pro Produktion über das jeweilige Stück und bieten dem Publikum interessante Einblicke.

Emese Fay, André Pohl, Karin Kofler, Cornelia Köndgen, Stefan Jürgens,  Maria Happel, Michael Maertens, Dirk Nocker, Paul Matić (v. l.).
Emese Fay, André Pohl, Karin Kofler, Cornelia Köndgen, Stefan Jürgens, Maria Happel, Michael Maertens, Dirk Nocker, Paul Matić (v. l.).(c) Lalo Jodlbauer

Schauspielensembles

Die neue künstlerische Leiterin Maria Happel will Brücken schlagen: thematisch zwischen alt und neu. Und menschlich – zwischen den Generationen.

Seit 2020 ist Maria Happel Leiterin des Wiener Max-Reinhardt-Seminars. Aus dieser Zusammenarbeit enstehen Synergien: Hervorragende junge Schauspielerinnen und Schauspieler des Reinhardt-Seminars werden gemeinsam mit arrivierten Kolleginnen und Kollegen auf der Bühne stehen.

Aber auch der Ensemblegedanke wird in Reichenau gepflegt und so werden neben neuen Gesichtern immer wieder bekannte Publikumslieblinge nach Reichenau geholt.

So werden diesen Sommer etwa Petra Morzé und Fanny Stavjanik als „ungleiches Paar“, Sandra Cervik, Martin Schwab und Claudius von Stolzmann in der „Möwe“ oder Stefanie Dvorak in „Frühlings Erwachen“ zu sehen sein, während unter anderen der aus Film und Fernsehen bekannte Schauspieler Stefan Jürgens in der Titelrolle von „Des Teufels General“ in Reichenau debütiert.

Festspiele Reichenau

2. Juli bis 6. August 2022

Der Kartenverkauf startet am 28. März 2022.

www.theaterreichenau.at

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  • NEU: Kartenverkauf auch im NÖKU-Ticket-Verkaufsstelle Herrengasse 10, 1010 Wien
  • NEU: 50% Jugendermäßigung für alle bis 26 Jahre

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