Ex-Familienministerin Sophie Karmasin wurde aus der U-Haft entlassen. Gleichzeitig wird sie von ihrer Freundin Sabine B. tiefer in die Affäre gezogen. Man wollte Medien für die Durchführung von Umfragen benutzen.
Ex-Familienministerin Sophie Karmasin ist wieder eine freie Frau. Vorläufig. Das Oberlandesgericht Wien entschied am Montag positiv über ihre Haftbeschwerde. Sie wurde nach einem knappen Monat aus der U-Haft entlassen. Dass diese überhaupt verhängt wurde, war in Juristenkreisen zuletzt intensiv diskutiert worden. Viele empfanden die Maßnahme als überschießend. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) fürchtete, dass sie zur Wiederholungstäterin werden könnte.
Zur Erinnerung: Meinungsforscherin Sabine B. soll von Karmasin Aufträge für Umfragen für das Finanzministerium und die Tageszeitung „Österreich“ bekommen haben. Davon hat Karmasin auch in ihrer Zeit als Ministerin 20 Prozent Vermittlungsprovision bekommen – trotz Nebenbeschäftigungsverbots. Dazu sollen die vom Steuerzahler finanzierten Umfragen mehr der ÖVP als dem Finanzministerium gedient haben, vermutet die WKStA. Diese für die ÖVP schöngerechneten Umfragen sollen dann mit großem Inseratenvolumen begleitet in der Tageszeitung „Österreich“ ventiliert worden sein.