Interview

Russische Desinformation als „Instrument der Kriegsführung“

APA/AFP/-
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Lutz Güllner, EU-Kommunikationsexperte, über die Taktik russischer Informations-Manipulation, EU- Abwehrmechanismen und Meinungsfreiheit.

Die Presse: Aufgabe Ihrer Taskforce ist es unter anderem, Desinformationskampagnen der russischen Regierung in Europa aufzudecken. Welche Art der Desinformation über den Ukraine-Krieg wird derzeit hauptsächlich verbreitet?

Lutz Güllner: Wir haben es stets mit diesen drei Hauptnarrativen zu tun: Erster Themenblock ist die Legitimierung des Krieges, wer ist der Aggressor, wer muss sich verteidigen, da wird immer die Nato, der Westen als Angreifer genannt. Weiters wird das Selbstbestimmungsrecht der Ukraine unterminiert, die ukrainische Führung diskreditiert, man zieht historische Parallelen. Das dritte Narrativ bereitet uns derzeit die größten Sorgen, weil es sich so schnell verändert: Es ist jene „Erzählung“, die Eskalationen rechtfertigt. Darunter fallen Berichte über US-Biowaffenlabore in der Ukraine oder die Umdrehung der humanitären Katastrophe, wie etwa die Behauptung, dass sich ukrainische Kämpfer im Spital in Mariupol versteckten.

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