Sonderschau

"Iron Men": Eitel und ein wenig genderfluid

(c) KHM-Museumsverband
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Anhand fantastischer Ritterrüstungen werden in der neuen Sonderschau „Iron Men“ Geschichten über Mode und Männlichkeit erzählt. Sehr sehenswert.

Da steht man nun, zu seinen kalten Füßen, blickt hinauf und staunt: Aus dieser Froschperspektive, in dieser Farbenpracht wird die Rüstung eines Ritters zum Spektakel. Der fantastisch voluminöse rote Federnbuschen (siehe Abb.) fängt sogleich den Blick, wenn man ins Dunkel der neuen großen Sonderausstellung im Kunsthistorischen Museum tritt. In eine Ausstellung, unter der man sich bei ihrer Ankündigung nicht viel vorstellen konnte. Dergleichen gab es in Wien nie in dieser Opulenz zu sehen, obwohl das KHM jenseits des Rings in seiner Hofjagd- und Rüstkammer die bedeutendste Sammlung von Renaissance-Harnischen bewahrt.

„Iron Men“ entpuppt sich wohl als die positive Überraschung dieses Ausstellungsjahres. Vom gewitzten Titel über die prächtige Inszenierung, die Verortung in der eigenen Sammlung, die aktuelle gesellschaftliche Fragen berücksichtigende Bearbeitung bis zur Vermittlung (mit eigener Kinderschiene) wirkt sie wie aus dem Bilderbuch des Bundesmuseumsauftrags gerissen. Der eben zum neuen Direktor der Rüstkammer bestellte, langjährige Experte des Hauses, Stefan Krause, hat sie zusammengestellt. Dabei hat er beeindruckende Leihgaben bekommen, aus Sammlungen wie dem Metropolitan Museum oder der Wallace Collection in London (die vor Kurzem ihre Statuten änderte, um ihre Zimelien verborgen zu können).

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