Oscar-Eklat

Jada Pinkett Smith: „Werde meine Glatze wie eine Krone tragen“

Jada Pinkett Smith bei der diesjährigen Oscar-Gala.
Jada Pinkett Smith bei der diesjährigen Oscar-Gala.(c) AFP or licensors/ ANGELA WEISS
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Ein Scherz auf Kosten ihrer Frisur hat zum Eklat bei der diesjährigen Oscargala geführt. Jada Pinkett Smith wurde 2018 mit Alopezie diagnostiziert und spricht seither immer wieder öffentlich über ihre Krankheit.

Obwohl Jada Pinkett Smith bereits seit Jahren mit Alopezie lebt und öffentlich über ihre Krankheit spricht, war ihr diese Art der Aufmerksamkeit wohl doch eher unlieb: Bei der 94. Oscar-Verleihung veranlasste ein Scherz auf ihre Kosten, ausgesprochen von Comedian Chris Rock, ihren Ehemann Will dazu, ersterem vor laufender Kamera einen Schlag ins Gesicht zu versetzen.

Der fragwürdige Vorfall wird nicht nur in Hollywood weiter diskutiert, vielen schien es auch nach der Gala schwer zu fallen, Position zu beziehen. Die US-amerikanische Autorin Roxane Gay schrieb etwa auf Twitter, sie verstehe, warum der Scherz jemanden die Fassung verlieren lasse.

Pinkett Smith Leben mit Alopezie

Pinkett Smith erfährt seit dem Vorfall in der Nacht von Sonntag auf Montag jedenfalls jede Menge Zuspruch auf Social Media. Chris Rocks schlechter Scherz bezog sich auf Pinkett Smiths Glatze, diese ist aber auf die Krankheit Alopezie zurückzuführen, mit der Pinkett Smith bereits 2018 diagnostiziert wurde. Seither spricht sie regelmäßig öffentlich über ihr Leben mit der Krankheit, etwa in ihrer eigenen Chat-Show „Red Table Talk“. Hier erzählte sie davon, wie erschrocken sie war, als sie Haarausfall zum ersten Mal selbst erlebte. 

Die Krankheit Alopezie meint Haarausfall aus verschiedensten Gründen, diese können von einer Autoimmunerkrankung bis hin zu altersbedingten hormonellen Veränderungen reichen. Gerade schwarze Menschen leiden öfter unter Haarausfall, da viele Frisuren wie Cornrows oder das Tragen von Perücken oft kontinuierlich am Haar ziehen, wie die New York Times berichtet. Zu Alopezie ausgelöst von einer Autoimmunkerkrankung gehört die zentrale zentrifugale vernarbende Alopezie (CCCA), eine Krankheit, von der besonders schwarze Frauen zwischen 35 und 50 betroffen sind. Die verbreitetste Form der Krankheit ist aber Alopecia areata, hier tritt der Haarausfall kreisartig und in Schüben auf.

An welcher Art Alopezie Pinkett Smith leidet, ist nicht bekannt. Während sie in der Vergangenheit oft Turbane oder Tücher zu Red-Carpet-Events trug, gab sie im Juli 2021 in einem Instagram-Posting, das sie mit ihrer Tochter Willow zeigte, bekannt, dass sie sich die Haare abrasiert habe und von nun an eine Glatze tragen wolle.

Auch im Dezember des vergangenen Jahres verkündete Pinkett Smith ihren 11,6 Millionen Follower ein Update via Instagram. Sie würde langsam mit den Schwierigkeiten, die ihr Alopezie bereite, zurechtfinden, erklärte sie in einem Video, in dem sie eine weitere kahle Linie auf ihrem Kopf zeigt. In dem Video spricht sie auch davon, ihren kahlen Kopf mit Glitzersteinen zu verzieren und „wie eine Krone zu tragen“. 

Die National Alopecia Areata Foundation (NAAF) nahm Chris Rocks unpassenden Scherz jedenfalls zum Anlass, um am Montag dazu aufzurufen, besser über die Erkrankung aufzuklären. Eine Alopecia areata sei „unvorhersehbar“ und könne „erhebliche körperliche, emotionale, psychosoziale und finanzielle Belastungen verursachen“. Es gebe „keine Heilung“ und auch keine wirksame Behandlung.

Alopecia areata kann den Angaben zufolge in jedem Lebensalter auftreten und eine vorübergehende oder lebenslange Erkrankung sein. „Viele Menschen, die mit dieser Erkrankung leben, leiden“, unterstrich die Stiftung. Sie fordert daher mehr Unterstützung für die Betroffenen und einen aktiven Kampf gegen Stigmatisierung und Diskriminierung.

>>> zu Jada Pinkett Smith Talkshow „Red Table Talk“ 

(apa/red)

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