Die Polizei verhängt 20 Strafen wegen unerlaubter Corona-Partys im Amtssitz des Premiers. Das wird Boris Johnson schaden. Doch er sitzt fester im Sattel als noch im Februar.
Fast hätte man vergessen, dass Boris Johnsons Karriere vor Kurzem noch an einem dünnen Faden hing. Im Jänner und Februar hatte die Affäre rund um die Verstöße gegen den Covid-Lockdown in seinem Amtssitz täglich die Schlagzeilen dominiert, und in den Kommentarspalten spekulierte man, ob der Premierminister wohl bald abtreten müsse. Dann kam die russische Invasion in die Ukraine, und plötzlich schien die Party-Affäre eine bloße Bagatelle.
Aber am Dienstagmorgen wurde der Premierminister abrupt daran erinnert, dass die Angelegenheit noch nicht vom Tisch ist: Die Londoner Polizei meldete, dass sie wegen Covid-Verstößen in der Downing Street 20 Bußen verhängt habe. Dies ist die erste Runde an Geldstrafen, weitere dürften folgen. Die Bußen sind die erste amtliche Bestätigung einer Tatsache, an der kaum jemand mehr gezweifelt hat: In Johnsons Amtssitz gab es während der Pandemie illegale Feste.