Die 28 Staats- und Regierungschef werden "eine neue NATO aus der Taufe heben", kündigt Generalsekretär Rasmussen an. An dem Gipfel nimmt auch der russische Präsident Medwedjew teil.
Unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen haben am Freitagnachmittag die Staats- und Regierungschefs der 28 Nato-Staaten ihren Gipfel in Lissabon begonnen. Sie wollen eine neue Militärstrategie für das Bündnis verabschieden.
Zwei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges wird die Nato auf neue Gefahren wie den Terrorismus ausgerichtet. Weitere Themen des zweitägigen Treffens sind der Truppenabzug aus Afghanistan sowie eine neue Raketenabwehr für Europa, die vor dem Iran schützen soll. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen meinte, in Lissabon werde eine neue Nato aus der Taufe gehoben. Rund 10.000 Sicherheitskräfte sind mobilisiert.
Beziehungen zu Russland auf dem Prüfstein
Am Nato-Gipfel nimmt neben US-Präsident Barack Obama unter anderem auch der russische Präsident Dmitri Medwedjew teil. Die Nato erhofft sich von ihm am Samstag die Zusage, eine russische Beteiligung am Raketenabwehrprojekt zu prüfen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel sagte vor ihrer Abreise nach Lissabon, der Gipfel könnte "ein Meilenstein in der Entwicklung der Nato und in der Beziehung auf Russland sein".
Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen erklärte in Lissabon, die Nato und Russland könnten eine neue Stufe ihrer Kooperation erreichen und eine europäisch-atlantische Sicherheitsarchitektur schaffen.
Mit ihrer neuen Strategie will sich die Nato auf neue globale Bedrohungen wie Terrorismus, Hackerangriffe auf Datennetze ganzer Staaten oder die Gefährdung wichtiger Handelsrouten einstellen. Nach Worten Merkels ist es wichtig, im Konzept außerdem das Thema Abrüstung zu betonen.
(APA)