Zugang

Pensionistenvertreter befürchten Hürden beim Testangebot

Ein Ende für Teststraßen und Apothekentests könnte älteren Menschen den Zugang erschweren, warnen Pensionistenverband und Seniorenbund. (Symbolbild)
Ein Ende für Teststraßen und Apothekentests könnte älteren Menschen den Zugang erschweren, warnen Pensionistenverband und Seniorenbund. (Symbolbild)Getty Images
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Der Generalsekretär des Pensionistenverbandes sorgt sich um die zukünftige Versorgung von älteren Menschen mit Coronatests. Die kommende Teststrategie könnte den Zugang deutlich erschweren.

Die neue Corona-Teststrategie ab April soll in erster Linie dazu dienen, Kosten zu reduzieren und zu garantieren, dass vor allem symptomatische Erkrankungen abgeklärt werden können. Künftig sollen Österreicherinnen und Österreichern nur noch fünf PCR-Tests und fünf Antigentests im Monat zur Verfügung stehen. Wie diese Tests verteilt werden, soll Ländersache sein und wird aktuell noch diskutiert. Dass in besonderen Fällen auch mehr Gratistests zur Verfügung stehen sollen, wie etwa für Angehörige von Menschen in Spitäler, Alten- oder Pflegeheimen, wurde bereits angekündigt. Genaue Informationen könnte es aber erst Donnerstagabend geben – da muss die Verordnung spätestens stehen, um am Freitag fristgerecht in Kraft treten zu können.

Andreas Wolmuth, Generalsekretär des Pensionistenverbandes, sorgt sich darum, dass die Verteilung der Gratistests nicht gerecht ablaufen könnte. Nicht aber wegen der Regelungen zu den Ausnahmefällen, sondern schlichtweg wegen der Undurchsichtigkeit bei der Verteilung. So haben etwa die Bundesländer Steiermark und Burgenland bereits angekündigt, die Teststraßen mit der kommenden Verordnung zu schließen. Hier sollen die Testungen künftig nur über die Apotheken abgewickelt werden. Nicht so in Niederösterreich, wo die Apotheken ab April keine PCR-Tests mehr anbieten werden. Hier soll das Testsystem „NÖ gurgelt“ diese Funktion vollständig übernehmen – ein System, das für Menschen mit geringer Technikaffinität nur schwer zu nutzen ist. Auch ob der Verbrauch zu Hause „gehorteter“ Gurgeltests möglich sein wird und so für manche eine Übergangslösung darstellen könnte, steht noch nicht fest.

Ältere seien „zutiefst verunsichert"

Der Pensionistenverband mahnt daher, dass die neue Corona-Teststrategie für ältere Personen nicht „zum Hindernislauf" werden darf. Andreas Wolmuth fordert im Ö1 Morgenjournal, dass man auch künftig „wohnortnah und ohne Internet und Smartphone seine Liebsten im Krankenhaus oder Pflegeheim besuchen kann“. Wolmuth kritisiert weiter insbesondere die Unsicherheit bezüglicher der kommenden unterschiedlichen Regelungen in den Ländern. Die Menschen seien „zutiefst verunsichert“ und „völlig ratlos“. Dass man nicht wisse, wie es ab 1. April weitergeht, bezeichnet er als „Aprilscherz“.

Ingrid Korosec, Präsidentin des Seniorenbunds, plädiert wiederum für eine möglichst unbürokratische Umsetzung im Sinne der Barrierefreiheit für Ältere. Apotheken oder Teststationen direkt bei den Gesundheitseinrichtungen wären dafür besonders gut geeignet, sagt Korosec. Ob solche zusätzlichen Einrichtungen geschaffen werden, ist bisher noch unklar. Das Vorhaben der Kärntner Landesregierung, zusätzliche Testanforderungen per E-Mail abzuwickeln, sei für Ältere ebenfalls eine Hürde, sagt Korosec. Sie sei jedoch zuversichtlich, dass hier „eine Lösung gefunden" werde.

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat am Mittwoch jedenfalls betont, dass die kommenden Regeln in erster Linie nachvollziehbar sein sollen. Man arbeite präzise, damit die Verordnung auch bei Einsprüchen halte, meinte Rauch dazu im Pressefoyer nach dem Ministerrat. Sie würde in jedem Fall „zeitgerecht“ kommen.

(red.)

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