Der Chef der Oberstaatsanwaltschaft Wien, Johann Fuchs, wird angeklagt. Infolgedessen wurde er am Mittwoch mit sofortiger Wirkung einstweilig suspendiert. Das erfuhr die „Presse“ nach der Befragung von Justizministerin Alma Zadić im U-Ausschuss. Die Chefin der WKStA sprach nachher allgemein über ein „unrühmlichen Kapitel“.
Es dauerte nicht länger als zehn Minuten, was Alma Zadić den Abgeordneten vertraulich berichtete. Die Justizministerin (Grüne) sollte am Mittwoch dem Untersuchungsausschuss über eine wichtige Personalentscheidung in ihrem Ressort erzählen. Sie tat es dann auch – in geheimer Sitzung. Die Abgeordneten verlegten den Austragungsort dafür sogar kurz vom Camineum in das Lokal sieben der Hofburg, damit der Raum auch wirklich abhörsicher ist.
Es ging um Johann Fuchs, Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien. Zadić sagte in der öffentlichen Sitzung des U-Ausschusses, dass ein Vorhabensbericht der Justiz bereits abgegeben worden sei. Der Bericht klärt die Frage, ob Fuchs suspendiert werden sollte. Mehr erzählte Zadić den Abgeordneten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Wie die „Presse“ nach dem U-Ausschuss am frühen Mittwochabend erfuhr, wird Fuchs (vorläufig) suspendiert. Das Gericht muss die langfristige Suspendierung dann absegnen. Anlass dafür ist, dass die Staatsanwaltschaft Innsbruck Anklage gegen ihn erhebt.