Die Bilanz

Wo bleibt die echte Krisenstrategie?

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Wir brauchen jetzt dringend einen kurzfristig wirkenden und vor allem technisch umsetzbaren Plan zum schrittweisen Ausstieg aus russischem Gas. Der fehlt an allen Enden.

Auch Österreich hat am Mittwoch die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Das heißt, dass der Markt – bitte nicht lachen – jetzt noch genauer beobachtet wird. Auch den Aufbau einer strategischen Gasreserve hat der Nationalrat schon beschlossen. Kaum acht Jahre, nachdem das massenhafte Auftreten uniformierter russischer Ukraine-„Urlauber“ im Donbass erstmals den Glauben an die vermeintlich sichere Gasversorgung aus Russland erschüttert hatte. Also eh relativ schnell.

Und sogar ein Gasspeichergesetz sollen wir jetzt bekommen. Irgendwann im Sommer. Nach der Devise „nur net hudeln, die Russen liefern ja noch“. Also alles paletti im Almdudler-Land, während die EU im Rahmen ihrer Diversifizierungsstrategie schon ziemlich heftig um LNG-Lieferverträge feilscht und die Deutschen im Eilverfahren unter anderem zwei LNG-Terminals für verflüssigtes Erdgas aus dem Boden stampfen sowie laut über die Reaktivierung von Kohlekraftwerken nachdenken.
Das klingt jetzt ein wenig polemisch, aber wenn Ministerinnen im TV auf Fragen nach einer diversifizierten Gasstrategie patzig antworten, einige osteuropäische Länder hätten ohnehin noch größere Abhängigkeit von Russland und noch leerere Gasspeicher, dann muss man beginnen, sich Sorgen zu machen.

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