Die Kanzler Deutschlands und Österreichs übten sich im Paarlauf. Kein Gasembargo gegen Russland, keine Bezahlung in Rubel.
Da wie dort ist der 100-Tage-Honeymoon der Regierungschefs in Wien und Berlin – wenn er denn je einer war – längst verstrichen. Karl Nehammer hatte sein Amt am 6. Dezember angetreten, Olaf Scholz zwei Tage später. Nehammers Antrittsbesuch als Kanzler in Deutschland verzögerte sich erst infolge der Weihnachtspause, danach wegen einer Corona-Infektion und nicht zuletzt durch die Ukraine-Krise.
Gleich zu Beginn hatte der österreichische Kanzler seinem deutschen Kollegen eine „strategische Partnerschaft“ zur Eindämmung der Schulden innerhalb der EU angetragen und sie in einem Interview mit der „Welt“ zuletzt erneuert. Zum Auftakt des zweitägigen Berlin-Besuchs Nehammers, eines Gesprächs mit Scholz im Kanzleramt, stand dies auch weiterhin auf der Agenda – und daneben der EU-Beitritt der Westbalkanstaaten und die Transitfrage.