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Wie es nach dem Ende der Gratistests weitergeht

PCR Antigen Teststrasze in Innsbruck
PCR Antigen Teststrasze in InnsbruckGetty Images
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Auch nach Gratistests-Ende fährt jedes Land eigene Strategie. Wien etwa will auch in Zukunft auf das Gurgelprogramm und die Teststraße setzen.

Auch nach Ende der Gratis-Coronatests mit 1. April bleiben die Regeln in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Während Wien Tests vor allem über die Initiative "Alles gurgelt" abwickeln will, stellt die Steiermark ganz auf Testabnahme in Apotheken um. Vorarlberg setzt hauptsächlich aufs Gurgeln, bindet aber auch weiter Apotheken ein. Tirol, Salzburg und Oberösterreich behalten ein Mischsystem. Das Burgenland setzt wie Kärnten auch die Testaktion "Gurgeln daheim" fort.

Die Stadt Wien hat am Nachmittag verkündet, wie man weiter vorgehen wird. Klar ist nun, dass man auch in Zukunft auf das Gurgelprogramm und die Teststraße setzen wird, wie das Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) mitteilte. Wie bisher erfolgt Abholung und Abgabe der Testkits über den Partner Rewe. Wer Ausnahmen wie Freitesten, Spitalsbesuche oder Symptome geltend macht, dem steht ein größeres Kontingent zu - was ebenfalls auf dem Gurgel-Portal eingegeben werden kann. In diesem Fall werden dann QR-Codes versandt, die den Bezug weiterer kostenloser Testkits ermöglichen.

Die Wiener Teststraßen, Gurgelboxen und Schnupfen-Checkboxen bleiben allerdings ebenfalls im aktuellen Umfang geöffnet. Die Situation werde je nach dem Ausmaß der künftigen Nutzung laufend evaluiert und neu bewertet, hieß es. Dies werde im Laufe des Aprils erfolgen. Und auch die weitere Einbeziehung der Apotheken ist vorgesehen, wurde bekräftigt. Hier laufen aktuell noch Gespräche. Kritisiert wurde in Wien, dass der Bund die Verordnung nicht früher vorgelegt hat.

Auch seitens des Landes Tirol verwies man auf APA-Anfrage Donnerstagvormittag auf die ausstehende Kundmachung der Verordnung des Gesundheitsministeriums, die erst Donnerstagabend erfolgt. In Tirol sollen die zusätzlichen kostenlosen Tests für vulnerable Personengruppen jedenfalls als PCR-Gurgeltest angeboten werden. Diese würden ebenfalls im System von "Tirol gurgelt" bzw. über die Apotheken (für Personen ohne Möglichkeit zur elektronischen Abwicklung) zur Verfügung stehen. Das Testergebnis könne dann auch wieder in der Apotheke abgeholt werden. Mehr als fünf Tests werde das digitale System nicht zulassen. Für Verdachtsfälle stünden zudem weiterhin kostenlose PCR-Testmöglichkeiten in den elf Screeningstraßen des Landes zur Verfügung.

Die Testungen in Vorarlberg werden in erster Linie weiterhin über die Plattform "Vorarlberg gurgelt" abgewickelt. Über die Online-Plattform können nach einmaliger Registrierung pro Person und Monat fünf PCR-Testungen eingespielt bzw. Testabläufe gestartet werden. Es stehen weiterhin 172 Annahme- und Abgabestellen für die PCR-Gurgel-Selbsttests zur Verfügung. Ausgenommen von dieser Regelung sind Personen in vulnerablen Settings und deren Kontakte, die sich öfters testen lassen müssen. Diese können über das Gurgeltest-Angebot hinaus auch eeneening-Tests in den Apotheken abnehmen lassen. Behördlich angeordnete PCR-Testungen werden weiterhin in den insgesamt fünf Landesteststraßen durchgeführt. Antigen-Tests können nach Angaben von Landesrat Christian Gantner (ÖVP) ab 11. April auch in den Apotheken bezogen werden.

Im Bundesland Salzburg können die fünf kostenlosen PCR-Tests wahlweise über "Salzburg gurgelt" oder in Apotheken durchgeführt werden. Bei den Gurgeltests wird wie schon bisher mit dem Handelskonzern Spar und dem Salzburger Labor Novogenia kooperiert. Das System zählt ab April die Testungen im Monat mit. Auch die Ausgabe des Testmaterials wird limitiert. Die Apothekentests werden vor allem für jene Menschen angeboten, die nicht technik-affin sind. Außerdem erfolgen in den Apotheken auch jene zusätzlichen Tests, wenn jemand über die fünf kostenlosen Proben im Monat hinaus weitere PCR-Nachweise benötigt, etwa für Besuche in einem Spital oder Seniorenheim.

In Kärnten werden die fünf Gratis-PCR-Tests über "Kärnten gurgelt" abgewickelt, teilte der Landespressedienst am Donnerstag mit. Außerdem werden PCR-Tests aber auch weiterhin in Apotheken angeboten: Damit bekommen Personen, die nicht so technikaffin sind, die Gelegenheit, unkompliziert einen PCR-Test zu machen. Vor so einem Test muss jeder in der Apotheke glaubhaft machen, dass die fünf Tests nicht überschritten wurden, was mit Unterschrift zu bestätigen ist. Über die Auswertung über "Österreich testet" könnte das gegebenenfalls stichprobenmäßig überprüft werden. Für Ausnahmen, wie etwa für Besucher von Altersheimen und Krankenhäusern, soll es ab 6. April eine elektronische Plattform geben. Sie können sich aber auch in den Apotheken testen lassen. In den Krankenanstalten und Pflegeheimen sind in Kärnten eigene Testschienen für Bewohner und das Personal geplant. Was die fünf Antigentests angeht, gibt es ein Abkommen zwischen Bund und Apothekerkammer. Ab 9. April können die Selbsttests in den Apotheken abgeholt werden. Verdachtsfälle werden in den acht Verdachtsfallteststraßen des Landes in den Bezirkshauptstädten getestet, die Abwicklung läuft weiter über die Gesundheitshotline 1450 beziehungsweise die Behörden. Auch aus Kärnten kam am Donnerstag erneut Kritik an einer zu späten Übermittlung der Test-Verordnung. "Zum wiederholten Mal sind wir bis wenige Stunden vor Inkrafttreten einer neuen Verordnung im Dunkeln gelassen worden", erklärte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ), die am Donnerstag auf dem Weg nach Vorarlberg war, wo die Gesundheitsreferenten-Konferenz stattfindet. Dort soll es am Nachmittag Gespräche mit Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) geben.

Im Burgenland geht die Testaktion "Gurgeln daheim" weiter. Die Burgenländer, die sich online unter test.zmdx.at registriert haben, erhalten pro Person und Monat fünf kostenlose PCR-Tests. Abhol- und Ausgabestellen bleiben wie bisher die Spar-Märkte und Apotheken, teilte Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Donnerstag mit. Für Personen ohne Smartphone oder Internetzugang gibt es ein alternatives PCR-Testangebot in den Impf- und Testzentren (BITZ), das ebenfalls fünf freiwillige Tests pro Monat umfasst. Mit den Apotheken wird laut Doskozil derzeit über ein ähnliches Angebot verhandelt. Als Übergangslösung werden im Burgenland laut Doskozil ab dem morgigen Freitag in den BITZ Antigentests angeboten.

In Niederösterreich bleibt auch mit der neuen Corona-Teststrategie des Bundes per Freitag die kostenlose Testmöglichkeit in Apotheken bestehen. Das sei nach intensiven Gesprächen sichergestellt worden, teilten LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) am Donnerstagnachmittag mit.

Wie schon am Vortag wurde darauf hingewiesen, dass es weiterhin möglich sein werde, über "NÖ gurgelt" in fast 250 Filialen der Handelskette Spar fünf kostenlose PCR-Tests abzuwickeln. Die Teströhrchen könnten auch in 34 McDonald's-Restaurants abgegeben werden. Neu sei, dass man sich in wenigen Tagen über "NÖ gurgelt" aus der behördlichen Absonderung freitesten wird können.

In Oberösterreich kann man die fünf Gratis-PCR-Tests wahlweise über die Aktion ooe-gurgelt in Zusammenarbeit mit Spar - die Sonntags-Abholung über SparExpress und McDonalds bleibt bestehen - in Anspruch nehmen oder in den Apotheken. Neu ist, dass man sich jeweils zu Monatsbeginn für eine der beiden Varianten entscheiden muss. Im April gilt eine Übergangsregelung: Wer noch alte Spar-Testkits zu Hause hat, kann in diesem Monat insgesamt zehn Tests auswerten lassen. Das Projekt "Alles Gurgelt!" (Bipa) in den Bezirken Vöcklabruck, Gmunden und Linz endet mit 2. April.

In den Spar-Märkten erhält man die Testkits weiterhin in Packungen zu je zehn Stück. Diese Menge muss nun aber für zwei Monate reichen. Will man mehr als fünf Tests machen, muss man sich an einen privaten Anbieter wenden, es werden auch gegen Bezahlung nicht mehr als fünf ooe.gurgelt-Tests pro Monat analysiert. Die fünf Gratis-Antigen-Tests erhält man in den Apotheken. Behördliche Testungen bzw. Freitesten erfolgt weiter an den Teststraßen des Roten Kreuzes. Für die Freitestung wird auch weiterhin ein Gurgelset mit nach Hause gegeben. All jene, die unter die in der Bundesverordnung genannten vulnerablen Settings - also z.B. Bewohner, Besucher und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen oder Spitälern - fallen, können über die fünf Gratis-Test hinaus weitere PCR-Tests in Apotheken durchführen lassen. Sie müssen dort unterschreiben, dass sie einer dieser Gruppen angehören.

Ganz auf Apotheken setzt die Steiermark: In allen 205 steirischen Apotheken werden ab 9. April die vom Bund vorgesehenen fünf Antigentests kostenlos zu beziehen sein. Zudem besteht ab 1. April bei mehr als 170 Apotheken auch die Möglichkeit, vor Ort fünf kostenlose PCR-Testungen pro Monat durchführen zu lassen. Dafür werden der Betrieb der steirischen Teststraßen, die Testungen bei Gemeinden sowie die bisher bestehende Testmöglichkeit über PCR-Heimgurgeltests mit Ende März eingestellt. Bereits abgeholte und nicht durchgeführte PCR-Heimgurgeltests können in der Steiermark nicht mehr verwendet werden.

Die fünf gratis Antigen-Tests werden gegen Vorweis der E-Card mit entsprechenden QR-Codes ausgegeben und können zu Hause, wie früher schon einmal, als "Wohnzimmertests" angewendet werden, hieß es am Donnerstag seitens des Landes Steiermark. Die PCR-Tests werden ab 1. April direkt bei den Apotheken durchgeführt. Die Terminvereinbarung läuft wie bisher über oesterreich-testet.at oder direkt vor Ort. Auch hier dient als Identitätsnachweis die E-Card. Die Anzahl der durchgeführten PCR-Testungen pro Person wird mittels einer kurzfristig programmierten Software durch die Apotheken dokumentiert. Es gibt aber Ausnahmen wie etwa Personen, die Menschen in Pflegeheimen besuchen wollen. Diese dürfen mehr als fünf PCR-Tests pro Monat kostenlos in Anspruch nehmen. Voraussichtlich müssen diese Testwilligen eine Erklärung in den Apotheken abgeben, doch wie diese genau aussehen wird, ist noch in Ausarbeitung. Es soll jedenfalls "einfach und niederschwellig" sein.

(APA)

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