Signalwirkung

Klitschko: Ukraine verteidigt Werte, "die sie mit Österreich teilt"

Karl Nehammer und Wladimir Klitschko in Berlin.
Karl Nehammer und Wladimir Klitschko in Berlin.APA/HARALD SCHNEIDER
  • Drucken

Österreichs Kanzler ist in Berlin mit Wladimir Klitschko, dem Bruder des Kiewer Bürgermeisters, zusammengekommen. Beide fordern ein Ende des Krieges in der Ukraine.

Wladimir Klitschko, der Bruder des Kiewer Bürgermeisters Vitali Klitschko, ist am späten Donnerstagabend mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in Berlin zusammengetroffen. Er dankte Nehammer und den Österreichern für die Unterstützung für sein Land. "Ich werde nicht scheu sein zu sagen: Wir brauchen mehr", sagte Klitschko zu Nehammer. "Bitte hören Sie nicht auf!" Die Ukraine brauche humanitäre Unterstützung, finanzielle Hilfe sowie Waffenlieferungen.

Die Ukraine befände sich im Krieg und die Wirtschaft funktioniere nicht, das Budget werde "nicht aufgefüllt". Aber die größte Herausforderung sei der "Gegner", derjenige, "der uns angegriffen hat und uns tötet in einem Genozid", sagte der ehemalige Boxweltmeister, ohne Russland beim Namen zu nennen. Die Ukraine verteidige die Werte, "die unsere zwei Länder Österreich und Ukraine miteinander teilen". Dieser "Krieg muss ganz schnell beendet werden", forderte Klitschko.

Auch Nehammer betonte, dass "der Krieg aufhören muss". Österreich fordere seit längerem einen Waffenstillstand sowie humanitäre Korridore. "Gott sei Dank" kommen die österreichischen Hilfslieferungen, Helme und Schutzwesten in der Ukraine an. Nehammer drückte dem ukrainischen Volk außerdem seinen "großen Respekt und seine Wertschätzung" aus, weil es "so tapfer und wehrhaft" sei, "um für unsere Werte und Freiheit zu kämpfen".

Deutschland signalisiert Unterstützung

Klitschko war am Donnerstag mit dem deutschen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und anderen deutschen Regierungsvertretern zusammengekommen. Im ZDF-Interview berichtete er nach den Gesprächen von viel Verständnis und Empathie. Aber die Ukraine brauche mehr.

Deutschland unterstützt die Ukraine auch mit Waffen, etwa mit Panzerabwehrwaffen, Luftabwehrraketen und Maschinengewehren. Gemeinsam mit Österreich tritt Deutschland gegen ein Energieembargo gegen Russland ein. "Wir brauchen eine wirtschaftliche Isolation Russlands, weil jeder Cent, der für Gas bezahlt wurde, wird auch für Waffen verwendet, die heute unsere Kinder, unsere Frauen, unsere Männer, unsere Zivilisten killen", sagte Klitschko dem ZDF.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.