Armutswelle

Senioren pochen auf weitere Maßnahmen gegen die Teuerung

Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes, bei einer Protestaktion wegen der Teuerung Anfang März.
Peter Kostelka, Präsident des Pensionistenverbandes, bei einer Protestaktion wegen der Teuerung Anfang März.APA/GEORG HOCHMUTH
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Die Spitze des Seniorenrats spricht sich für eine Erhöhung der Pensionistenabsetzbeträge und der Zwischenpension aus und warnen vor einer drohenden Armutswelle unter älteren Menschen.

Österreichs Pensionistenvertreter sind zwar recht erfreut über die bisherigen Maßnahmen gegen die Teuerung, wollen aber mehr. So forderte die Spitze des überparteilichen Seniorenrats am Freitag die Regierung auf, nicht nur einkommensschwache ältere Menschen zu unterstützen. Geschehen könnte dies durch die Erhöhung der Pensionistenabsetzbeträge, schlug Ingrid Korosec (ÖVP) in einer Pressekonferenz vor. Peter Kostelka (SPÖ) denkt wiederum an eine Zwischenerhöhung der Pensionen.

Noch bis vor kurzem hatte der Seniorenrat etwa durch eine Demonstration kräftig Wind gemacht, um die Regierung zu Maßnahmen gegen die - vor allem durch den Ukraine-Krieg angeheizte - starke Inflation zu bewegen. Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wurden Gesetzespakete gegen die Teuerung präsentiert, die sich vor allem an einkommensschwache Personen, wie Mindestpensionisten, wenden.

Erhöhung der Pensionistenabsetzbeträge gefordert

"Wir sind überzeugt, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um der hohen Inflation entgegenzuwirken", forderte Korosec nun. Man erlebe die höchste Teuerungsrate seit 40 Jahren, gerade im Bereich der Energiekosten sei es besonders wild. Eine laut Seniorenrat einfache Möglichkeit: Die Pensionistenabsetzbeträge von 825 Euro sollten sofort erhöht werden, schlagend könnte die Maßnahme bereits im kommenden Monat werden.

Sorgen macht sich auch Kostelka: Die Kaufkraft sacke deutlich ab, "Pensionisten laufen Gefahr, unter die Räder der Teuerungswelle zu kommen", schilderte er die Dramatik. Während die Inflation durch drohende Lieferstopps etwa bei Erdgas zweistellig werden könnte, stehe Pensionisten und Pensionistinnen ein "kärglicher Betrag" von 1,8 Prozent bei der Pensionserhöhung zur Verfügung. Nicht einmal die maximale Erhöhung von drei Prozent könne die Inflation zur Hälfte abdecken. Kostelka will nun sichergestellt sehen, dass die Teuerungswelle nicht "in einer ganz dramatischen Art und Weise zu einer Armutswelle führt".

„Es muss ein Batzen Geld her"

Kostelka kann sich daher eine Pensionserhöhung als Einmalbetrag oder sogar ein früheres Anheben der Pensionen vorstellen. Dass die Vorschläge einander widersprechen, glauben beide Seniorenvertreter an der Spitze nicht. Wichtig sei, dass überhaupt etwas geschehe. "Das Ziel ist, dass die Senioren und Seniorinnen entlastet werden", meinte Korosec. Und Kostelka: "Wir sind der Meinung, es muss ein Batzen Geld her."

Forderungen erhebt der Seniorenrat nicht nur bei Maßnahmen gegen die Teuerung, sondern auch beim stets akuten Thema Pflege. Dabei schließt sich Kostelka der Forderung von Caritas-Präsident Michael Landau nach einem eigenen Staatssekretariat an. Korosec sieht das ein wenig anders, schon jetzt gebe es "ganz tolle Sektionschefs", widersprach sie ein wenig ihrem SPÖ-Pendant.

(APA)

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