Langfristig werden sich Parkhäuser in Richtung moderner Urban Hubs entwickeln. Noch kämpfen die Betreiber allerdings mit ganz profanen Problemen.
Eine Vision, die in anderen europäischen Metropolen bereits Gestalt angenommen hat, zieht jetzt auch in Wien ein: Parkgaragen werden in Hubs für die Ära der Elektromobilität transformiert. Als Pionier versteht sich der Entwickler und Betreiber von Park- und Mobilitätslösungen „Best in Parking“. An vier seiner Standorte – in der Volkertstraße, am Mittersteig, ab April in den Garagen am Karmelitermarkt und Schwarzenbergplatz – werden neben E-Ladesäulen mit Ökostrom zusätzlich diverse zwei- und vierrädrige E-Sharing-Fahrzeuge für den Nahverkehr angeboten. Diese können stunden- oder tageweise im Voraus gebucht werden. Ausgeliehen wird mit einer App, das Bezahlen von Parken und Laden erfolgt in einem einfachen, transparenten Vorgang.
Anschlussleistung zu gering
Bis zu einer flächendeckenden Implementierung dieses Konzepts ist es aber noch ein weiter Weg. Denn derzeit können Elektroautos nach Schätzungen von Christian Lauder, Vorsitzender der Berufsgruppe Garagen bei der WKO, gerade einmal auf zwei Prozent der Stellplätze mit Strom betankt werden. Bei einem E-Mobilitätsanteil von aktuell 1,6 Prozent am gesamten heimischen Pkw-Bestand sei das auch ausreichend, meint der Experte: „Eine vernünftige Untergrenze sind aktuell zwei Ladestationen pro Garage, im Durchschnitt sind es bis zu zehn Stellplätze.“ Wenn sich die E-Mobilität aber in einer Geschwindigkeit wie derzeit weiterentwickle, werde man aufstocken müssen. Was aber nicht ganz einfach sei, betont Lauder. „Eine Garage hat durchschnittlich eine Leistung von 30 bis 50 Kilowatt (kW). Darin sind Reserven enthalten, denn Aufzüge fahren nicht immer und die Lüftungsanlage läuft nicht ständig.“