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Interview

Technikforscherin: „Wir müssen zu den Kindern kommen“

Ulrike Felt widerspricht Eltern vehement, die meinen, es sei doch egal, „wenn die Tochter in Mathematik eine Null ist“.
Ulrike Felt widerspricht Eltern vehement, die meinen, es sei doch egal, „wenn die Tochter in Mathematik eine Null ist“.(c) privat
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Technikforscherin Ulrike Felt betont, dass man bei Wissensvermittlung auf die ganze Bandbreite von Kindern zugehen soll. Ihre Studie zeigt, dass Angebote sich dort häufen, wo bildungsnahe, ökonomisch gut gestellte Menschen leben.

Die Presse: Warum soll eine Stadt Wissen vermitteln, wenn wir das gesamte Wissen der Welt im Handy griffbereit haben?

Ulrike Felt: Weil es einen Unterschied gibt dazwischen, Wissen griffbereit zu haben, und den Momenten der Vermittlung. Wenn es nur darum geht, dass sich jeder Wissen zusammensuchen kann, wozu brauchen wir dann Schulen? Wissen ist viel mehr als immaterielle Information, man muss selektieren und verknüpfen. Erst dieser Austausch verwandelt Informationen in Wissen.

Das Internet ist nicht allwissend?

Studien zeigen, dass die meisten Leute nur die erste Seite der Links bei Google und anderen Suchmaschinen ansehen. Dabei gibt es eine Million mögliche Klicks. Im Internet wird stark vorselektiert. Wissensvermittlung heißt, Zusammenhänge zu verstehen. Das ist die Hauptaufgabe der Schule: Wissen im Kontext vermitteln. Damit wir alles, was wir sehen und hören, sinnhaft verwenden können.