Staatsoper

Ein starkes Staatsballett kann auch zu Mahler tanzen

Ashley Taylor
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„Mahler, live“ war die erste Eigenschöpfung des neuen Leiters des Wiener Staatsballetts, Martin Schläpfer. Nun zeigte er die Kombination aus einem intimen Werk Hans van Manens und seinem Mahler-Ballett „4“ vor vollem Haus.

Ein intimer Pas de trois mit Kamera auf der einen Seite, geballte Ensemblekraft auf der anderen: Mit dem Abend „Mahler, live“ brachte Ballettchef Martin Schläpfer im Dezember 2020 seine erste Uraufführung in Wien heraus, kombiniert mit einem Klassiker von Hans van Manen. Damals coronabedingt nur vor ganz kleinem Publikum sowie Fernsehzuschauern, nun erstmals vor vollem Haus am Ring. Große Dynamik und abwechslungsreiche Formationen bestimmen die Choreografie, die Schläpfer nach Gustav Mahlers Symphonie schlichtweg „4“ genannt hat. Er bringt dabei rund 80 Mitwirkende in einem ständigen Kommen und Gehen auf die Bühne.

Dies ist auch Mahlers variantenreicher Musik geschuldet, die hier ein Volkslied, da einen Walzer zitiert, dort den ruhigen Verlauf eines Adagios mit rasanten Einwürfen „stört“, Schläpfer folgt förmlich jeder Note, lässt seine Tänzer Wege beginnen, die jäh unterbrochen werden, er lässt Pas de deux starten, die nach wenigen Drehungen oder Hebungen enden, weil der Charakter der Musik (unter Ramon Tebars Leitung) schon wieder ein anderer ist und neue Formationen mit anderen Bewegungsmustern auf die Bühne drängen.

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