Kommentar

Ungarn-Wahl: Auch Wladimir Putin ist ein Sieger

Gefährliche Nähe: Orbán und Putin
Gefährliche Nähe: Orbán und PutinAPA/AFP/ATTILA KISBENEDEK
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Viktor Orbáns Triumph bei den Parlamentswahlen ist auch für den Kremlchef ein großer Glücksfall. Ungarns Dauer-Premier sieht die Hauptbedrohung in der EU-Kommission und nicht in Russland.

Das „alte Schlachtross“ (Viktor Orbán über Viktor Orbán) war in der Wahlnacht von seinen Gefühlen übermannt und es trug in seiner Triumphrede dick auf. Dieser Erfolg, sagte Ungarns populistischer Regierungschef, sei „so groß, dass er bis zum Mond sichtbar sein sollte – und auf jeden Fall bis nach Brüssel“. Der Erdrutschsieg wurde gewiss auch in Moskau notiert. Nur anders als in Brüssel mit Wohlwollen. Denn der Hausherr im Kreml, Wladimir Putin, zählt zweifellos zu den Gewinnern dieses Wahlsonntags in Budapest.

Orbáns Spitze gegen „Brüssel“ in der Wahlnacht erzählt schon die halbe Geschichte: Der Dauer-Premier sieht die Hauptbedrohung in der EU-Kommission und nicht in Russland, das gegen ein ungarisches Nachbarland (!) den größten Angriffskrieg in Europa seit 1945 entfesselt hat.

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