Haselnussernte nahe dem Ohridsee in Nordmazedonien.
Soziale Verantwortung

Der doppelt gute Ajvar von „BioBalkan“ 

Social Business mit Delikatessen: In den entlegensten und ärmsten Gegenden des Balkans schafft BioBalkan Arbeit und stärkt kleinbäuerliche Strukturen.

In Österreich ein Glas fertigen Bio-Ajvar auf den Tisch stellen zu können bedeutet wahnsinnig viel Hintergrundarbeit“, sagt Hans-Jörg Hummer, Geschäftsführer und Mitgründer von BioBalkan. In jedem Glas Ajvar, dem ersten Produkt dieses Unternehmens, das sich als „Impact Entrepreneur“ bezeichnet, steckt also außer süchtig machendem Paprikamus aus autochthonen Sorten einiges mehr: Beschäftigung für Frauen, denen wegen einer Behinderung, Langzeitarbeitslosigkeit oder aus familiären Umständen sonst niemand Arbeit geben würde, Bezahlung für etwas, das sie können und bisher unentgeltlich gemacht haben – Kochen. Ein garantiertes Einkommen für jene kleinbäuerlichen Betriebe in sozioökonomisch darniederliegenden Gegenden des Balkans, die Paprika und anderes Gemüse anpflanzen. Eine Perspektive für junge Menschen in den entlegensten Gegenden Südserbiens, Nordmazedoniens, Bosniens, „wir reden da teilweise wirklich quasi vom Ende der Welt“, sagt Hummer.

BioBalkan wurde 2018 gegründet, 2019 kamen die ersten Gläser mit biozertifiziertem Ajvar auf den österreichischen Markt. Die Vorarbeit hatte freilich schon einige Jahre früher begonnen. Drei der vier Gründer von BioBalkan (ein Gesellschafter ist die Caritas Services GmbH) hatten beruflich schon lang auf dem Balkan zu tun, konkret in der Entwicklungszusammenarbeit. Hans-Jörg Hummer, der Serbisch spricht, leitete etwa das Büro der Austrian Development Agency in Belgrad (die heute die Entwicklungsarbeit der Firma mit Förderungen unterstützt). Man hatte zahlreiche Kontakte, beherrschte diverse Sprachen und hatte sich über die Jahre auch in die kulinarische Welt des Balkans vertieft. Typische traditionelle Lebensmittel als das Medium eines Regionalentwicklungsprojekts, das in ländlichen Gebieten spürbare Impulse zu setzen vermag – das war dann auch die Grundidee. In weiterer Folge mussten die Fühler nach potenziellen lebensmittelproduzierenden Partnern in Balkanländern ausgestreckt werden, die sowohl die soziale Motivation – sprich, die Beschäftigung benachteiligter Menschen – als auch jene für Biozertifizierung teilten. Dafür reisten Hans-Jörg Hummer und die anderen am Projekt Beteiligten in verschiedene Länder, nach Albanien, Bosnien, Serbien, Nordmazedonien...

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