Kriegsverbrechen

Das Massaker von Butscha und die russische Gewaltkultur

Die Verheerungen des Kriegs haben sich in Butscha, einer Vorstadt im Nordwesten Kiews, der Öffentlichkeit erst nach Wochen in der ganzen Dramatik dargeboten.
Die Verheerungen des Kriegs haben sich in Butscha, einer Vorstadt im Nordwesten Kiews, der Öffentlichkeit erst nach Wochen in der ganzen Dramatik dargeboten.(c) Rodrigo Abd/AP/Picturedesk
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Das Grauen von Butscha hat eine Vorgeschichte in Tschetschenien und Syrien und ist der Ausdruck einer Gewaltkultur, die sich innerhalb der russischen Armee breitgemacht hat. In der Ukraine ermitteln nun die Justizbehörden.

Reihenweise liegen Leichen auf den regenfeuchten Straßen mitten auf der Fahrbahn und den Gehsteigen. Ein Geländewagen mit ukrainischen Soldaten muss ständig ausweichen, wie Videos zeigen. Einem Mann, der im Hof einer Baustoffhandlung auf dem Boden liegt, sind die Hände mit einem weißen Stoffband auf den Rücken gefesselt. Direkt vor ihm ein anderer Mann, der sich vor seinem Tod noch übergeben hat. Keine einzige Leiche trägt Uniform.

Trotzdem hat man die Zivilisten exekutiert, die meisten mit Kopfschuss. Die Praxis eines grausamen Kriegs: Wenn Truppen abziehen, hinterlassen sie ein Chaos aus Tod und Zerstörung. Dieses Mal traf es Butscha, rund 20 Kilometer nordwestlich von Kiew gelegen. Normalerweise ist das 22.000 Einwohner große Städtchen ein ruhiger Wohnort, beliebt wegen der umliegenden Wälder und Wiesen. Aber die russische Invasion verwandelte das ländlich Idyll am Rand der ukrainischen Hauptstadt in eine Hölle.

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