Musikverein

Welttheater statt Weihrauch – und ein wenig Sängerpech

Deutsche Grammophon
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Auftakt zum Porträt der Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla mit Brahms' „Deutschem Requiem“. Bariton Thomas E. Bauer entschuldigte sich für seine Indisposition auf sympathische Weise.

„Ist ein Arzt im Haus – oder ein Bariton?“ Nein, der Satz fiel nicht am Sonntag im Goldenen Saal, aber man hätte ihn sich gewünscht. Entsprechende Anekdoten hat der Habitué zur Hand: So war bei gleich zwei der letzten drei „Walküren“-Neuproduktionen an der Staatsoper der Wotan schwer indisponiert. 1981 musste im Lauf der zweiten Vorstellung Peter Wimberger für Hans Sotin übernehmen, 2007 telefonierte man während der Premiere Oskar Hillebrandt als Ersatz für Juha Uusitalo herbei – vom Würstelstand am Westbahnhof, so die Mär. Und 1983 wurde Spas Wenkhoff bei einem neuen „Tannhäuser“ aus der Proszeniumsloge geholt und quasi auf die Bühne geschubst, weil Reiner Goldberg nach wenigen Takten das Handtuch geworfen hatte . . .

In Corona-Zeiten hat man sich an größere Besetzungsfluktuationen gewöhnt. Die mittelfristige Absage beider Solisten, Camilla Tilling und Florian Boesch, verwunderte deshalb nicht weiter bei diesem Gastspiel des City of Birmingham Symphony Orchestra, das zugleich Auftakt des Porträts von dessen Chefdirigentin Mirga Gražinytė-Tyla war.

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