Viktor Orbán
Analyse

Ein Orbán-Triumph und seine Folgen

Viktor Orbán wird künftig die wohl „mächtigste" Regierung seit der Wende anführen. Gegenüber der EU und mittelosteuropäischen Partnern erwartet ihn eine Zäsur.

Wien/Budapest. Viktor Orbán denkt gern groß. Der Mann hat einen 20-Jahres-Plan. So lang will er am Ende Ungarn durchgängig regiert haben. Am Sonntag ist der streitbare Premier (58) seinem Ziel einen großen Schritt nähergekommen. Seine Fidesz-Partei triumphierte bei den Parlamentswahlen. Ein Bündnis aus sechs Parteien scheiterte krachend beim Versuch, Orbán vereint zu besiegen. Spitzenkandidat Péter Márki-Zay, ein konservativer Katholik, siebenfacher Familienvater und Bürgermeister, war chancenlos.

Auch die Meinungsforschung ist Verliererin. Sie prophezeite ein knappes Rennen. Aber Fidesz legte kräftig zu (von 49 auf 53 Prozent) und weil in der Ära Orbán das Wahlsystem umgekrempelt wurde, reichte das, um die parlamentarische Zweidrittelmehrheit auszubauen. Künftig stellt Fidesz im Abgeordnetenhaus am Budapester Donauufer 135 der 199 Mandatare. Zu den weiteren Überraschungen zählte, dass die rechtsextreme Partei Mi Hazank die Fünf-Prozent-Hürde übersprang und Orbán mit einem Referendum zum umstrittenen LGBTQ-Gesetz gescheitert ist.

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