Arbeitsmarkt

Regierung und AMS starten Initiative für grüne Jobs

AMS-Vorstand Johannes Kopf, Arbeitsminister Martin Kocher, Umweltministerin Leonore Gewessler bei einer PK zu 'Aus- und Weiterbildungen im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich
AMS-Vorstand Johannes Kopf, Arbeitsminister Martin Kocher, Umweltministerin Leonore Gewessler bei einer PK zu 'Aus- und Weiterbildungen im Umwelt- und NachhaltigkeitsbereichAPA/HANS PUNZ
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Die Umweltstiftung soll für eine Ausbildungsoffensive im Umwelt- undNachhaltigkeitsbereich sorgen. 17,5 Millionen Euro werden investiert.

Die Regierung und das Arbeitsmarktservice (AMS) haben heute eine neue Initiative zur Förderung von grünen Jobs vorgestellt. In der Umweltstiftung sollen in den kommenden 3 Jahren mindestens 1.000 arbeitssuchende Personen in den Bereichen Klima und Nachhaltigkeit aus- oder weitergebildet werden. Die Ausbildungen dauern zwischen 6 Wochen und 3 Jahren, auch ein FH-Abschluss ist möglich. Investiert werden dafür 17,5 Millionen Euro. Das Projekt ist am 1. April gestartet.

10 Millionen Euro kommen aus dem Arbeitsmarktbudget und 7,5 Millionen Euro werden von den teilnehmenden Betrieben finanziert. Träger der Umweltstiftung sind die Wirtschaftskammer (WKÖ) und der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB). Ziel sei es, den Bedarf an Fachkräften in den Betrieben zu decken und das Beschäftigungspotenzial der Energiewende besser zu nutzen, erklärte Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) bei der Präsentation am Dienstag. Ein besonderer Schwerpunkt liege auf der Aus- und Weiterbildung von Frauen, älteren Personen und Menschen in Langzeitarbeitslosigkeit. Es gehe darum, Menschen, die mit zu geringer oder der falschen Qualifikation arbeitslos geworden seien, eine "Chance zu bieten, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen und einen gut bezahlten Job zu bekommen", so Kocher.

"Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von Russland, aus der Abhängigkeit von fossiler Energie befreien", sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne). Kurzfristig sei es dazu notwendig, sich über Erdgasspeicherung Gedanken zu machen und bei Gaslieferanten zu diversifizieren, langfristig müsse aber die Energiewende schneller vorangetrieben werden. Die Weg aus der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern liege mit Energie aus Wind, Solar, Wasser, Biomasse und Geothermie auf der Hand: "Jedes Windrad, das wir in diesem Jahr noch aufstellen, ist ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit und schützt unser Klima", so die Ministerin. Ein Baustein auf diesem Weg sei die Umweltstiftung, die dabei helfen werde, das "große Jobpotenzial, das im Klimaschutz liegt", gut zu nutzen.

AMS-Chef: Veränderung braucht Beschäftigte

Um die Energiewende zu schaffen, brauche es jetzt große Veränderung, "und diese Veränderung braucht Beschäftigte", sagte AMS-Vorstand Johannes Kopf. Unternehmen würden händeringend nach Personal suchen aber niemanden finden, deshalb sei die Idee entstanden, die Ausbildung gemeinsam mit dem AMS zu organisieren. Es gibt 8 Ausbildungsschwerpunkte, unter anderem im Bereich der erneuerbaren Energie und im Wärmebereich, aber auch in den Bereichen Abfall- und Ressourcenmanagement, E-Mobilität, Digitalisierung oder Landwirtschaft.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen für die Dauer der Ausbildung weiter Arbeitslosenunterstützung und ein vom Betrieb finanziertes Stipendium von zumindest 200 Euro pro Monat. Die Ausbildungen dauern zwischen 6 Wochen und 3 Jahren, auch Lehr- oder FH-Abschlüsse sind möglich. Ziel sei es, dass über 80 Prozent der Teilnehmenden ihre Ausbildung positiv abschließen und zumindest 70 Prozent nach der Ausbildung von den Betrieben übernommen werden, sagte Kopf.

(APA)

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