Trotz der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten, wochenlangen Demonstrationen und Massenrücktritten hält Präsident Gotabaya Rajapaksa an der Macht fest. Sein umstrittener Bruder unterstützt ihn dabei.
Im tropischen Ferienparadies Sri Lanka ist es dunkel geworden. Wegen Mangels an Brennstoff fällt stundenlang der Strom aus. Düster ist der Alltag: Regale in Supermärkten und Apotheken sind leer, es fehlt an lebenswichtigen Gütern. Und die Preise schnellen in die Höhe. Die Wut der Einwohner entlädt sich seit Wochen auf den Straßen: „Go, Gota, go“, skandierten Demonstranten auch am Dienstag in Colombo. Sie fordern den Rücktritt des Präsidenten Gotabaya Rajapaksa.
Sein Missmanagement wird für die heftigste Wirtschaftskrise im südasiatischen Staat seit Jahrzehnten verantwortlich gemacht. Die Insel ist nahezu bankrott, es fehlen US-Dollar, um Kohle, Öl, Gas, Lebensmittel und Medizin zu importieren. Das Gesundheitssystem stehe wegen des akuten Medikamentenmangels vor dem Zusammenbruch, warnen nun Ärztevertreter. Mehrere Krankenhäuser müssten schließen.