Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wagt sich ins Kriegsgebiet zum ukrainischen Präsidenten, Wolodymyr Selenskij. Damit arbeitet er auch am Ruf Österreichs, das vielen als Kreml-freundlich gilt.
Der diplomatische Coup begann am Montagabend mit einem Telefonat. Nur Stunden später kündigte der ukrainische Präsident, Wolodymyr Selenskij, auf Twitter der Welt einen Gast an: Karl Nehammer, der österreichische Bundeskanzler, ÖVP. Er soll noch diese Woche nach Kiew fahren, mitten ins Kriegsgebiet. Ein sichtbares Zeichen der Solidarität – und die Chance, die eine oder andere Scharte im Ruf Österreichs auszuwetzen, das als Kreml-freundlich gilt.
Am Dienstag folgte die offizielle Bestätigung aus dem Bundeskanzleramt. Nun laufen die Vorbereitungen für die Reise auf Hochtouren. Eng eingebunden ist dabei der ukrainische Botschafter in Wien. Die Delegation wird sehr klein sein. Journalisten sind ersten Planungen zufolge nicht an Bord. Aus Sicherheitsgründen nennt das Kanzleramt vor der Abreise keine weiteren Details.