Warum der Westen nicht auf die Revolte der russischen Soldatenmütter hoffen sollte. Aus der Sicht einer Ukrainerin.
Vor Kurzem habe ich mit einem mir nahestehenden Menschen über das Massaker in Butscha gesprochen, bei dem über 400 Zivilisten von der russischen Armee umgebracht und teils auf der Straße liegen gelassen, teils in einem Massengrab beigesetzt wurden. Ich war, wie schon so oft seit Ausbruch dieses Krieges fassungslos und emotional sehr betroffen. Auch er konnte die richtigen Wörter nicht finden. „Aber warum? Warum haben sie es getan“, hat er gefragt. Es ist die falsche Frage. Sie suggeriert, dass es eine logische Antwort gibt, einen rechtfertigenden Grund, Hunderte unbewaffnete Menschen zu töten. Diesen Grund gibt es nicht.
Um sich dieser Frage trotzdem irgendwie zu nähern, muss man weit ausholen und mit der so genannten „russischen Seele“ anfangen.