Kunstlicht

Kunst Haus Wien: Peinliche "Neupositionierung"

(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

Das „Kunst Haus Wien“ muss raus aus der Wien Holding. Die Neubesetzung der Leitung zeugt im günstigsten Fall von völligem Desinteresse an den dortigen Errungenschaften der vergangenen Jahre.

Fassungslosigkeit herrscht hausintern und in der Kunstszene über die Neubesetzung des „Kunst Haus Wien“ mit der bisherigen Co-Leiterin des Stadtmarketings, Gerlinde Riedl. Die Begründung klingt wie ein offener Hohn all dem gegenüber, was Bettina Leidl, die unlängst als Geschäftsführerin ins MQ wechselte, seit 2014 hier aufgebaut hat. Nämlich die Hundertwasser-Kunsthalle nicht nur als Ort der zeitgenössischen Fotokunst zu etablieren, was in Wien eine Lücke schloss. Sondern sie auch breitenwirksam und mehrfach ausgezeichnet zur musealen Pionierinstitution in Sachen Nachhaltigkeit und Ökologie zu machen. Ist es doch eine logische Fortführung der Anliegen des Hausherrn Hundertwasser, der hier durch eine seit Jahrzehnten unantastbare, von der Hundertwasser-Stiftung wie ein Heiligtum behütete Dauerausstellung vertreten ist. Hundertwasser aber wollte hier nie einen Weihetempel, er wollte seine Kunst immer im Zusammenhang mit anderer internationaler Kunst gezeigt wissen.

Wie soll man, dieses ganze Engagement und die Geschichte im Hinterkopf, den Pressetext der Wien Holding zur „Neuorientierung des Hauses“ also anders als Hohn verstehen? Durch die Bestellung einer Management- und Marketing-Spezialistin, steht da, soll sich das Kunst Haus Wien wieder „verstärkt seinen Wurzeln widmen“. Die „Marke Hundertwasser in den Vordergrund rücken“. Sich angesichts von dessen Erbe „noch stärker mit dem Themenbereich Umwelt und Klima befassen und damit auch für ein neues, junges Publikum besonders interessant“ werden.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.