Drastisch erhöhte Kosten für Treibstoff und Lebensmittel lösen in Peru Unruhen aus. Der Präsident gießt Öl ins Feuer.
Allen, die Peru längst für unregierbar halten, hat dessen Präsident nun neue Argumente geliefert. Seit einer Woche branden in verschiedenen Landesteilen heftige Proteste auf, weil infolge des russischen Überfalls auf die Ukraine die Preise für Benzin und Lebensmittel in die Höhe geschnellt sind. Für viele Menschen in ärmeren Ländern sind das existenzbedrohende Nachrichten, so auch in Peru.
Nachdem bei Protesten im Landesinneren am Wochenende vier Demonstranten zu Tode gekommen waren, kündigten Posts in den sozialen Netzwerken zu Wochenanfang eine Großdemonstration in der Hauptstadt Lima an, in deren Großraum etwa zehn Millionen Menschen leben. Um dies zu unterbinden verhängte der Präsident in der Nacht auf Dienstag einen Ausnahmezustand mit totaler Ausgangssperre über die Metropolregion, von dem die meisten Werktätigen erst in den Frühnachrichten erfuhren.