Südtiroler Volkspartei

Machtkämpfe und Telefonüberwachung: Das Südtiroler Alpen-Ibiza

LANDTAGSWAHL SUeDTIROL: KOMPATSCHER/ACHAMMER
LANDTAGSWAHL SUeDTIROL: KOMPATSCHER/ACHAMMEREXPA / APA / picturedesk.com
  • Drucken

Die SVP ist in ihre größte interne Krise gestürzt. Telefonate zeigen, wie Teile der Partei einem Unternehmer dienlich sein wollten. Und wie viele interne Gegner der Landeshauptmann hat.

Ganz so aufregend wie die Partyinsel auf den Balearen ist es nicht – das kleine Dorf, das zum Südtiroler Ibiza wurde: Pfalzen im Pustertal liegt auf rund 1000 Höhenmetern, hat knappe 2800 Einwohner und bewirbt auf seiner Homepage seine „einzigartige Säulenfichte“, einen 25 Meter hohen Baum „mit bizarrem Aussehen“. Hier, aus Pfalzen, wurde ein E-Mail gesendet, das Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auslöste. Zu Telefonüberwachungen und Abhörungen mithilfe von Wanzen führte – und jetzt die mächtige Südtiroler Volkspartei (SVP) in ihre wohl größte innenpolitische Krise stürzte.

Im Juli 2018 schickt Josef Gatterer, SVP-Mitglied und Pfalzner Bürgermeister, seinem Parteikollegen und Landeshauptmann Arno Kompatscher per E-Mail ein Dokument weiter. Dazu vermerkt er: „Ich werde eine Strafanzeige prüfen.“ Gatterer vermutet eine interne Absprache. Im Dokument lässt sich eine Unterhaltung zwischen zwei Landesmitarbeitern nachlesen. Es geht um Details zu einem öffentlichen Auftrag in der Höhe von 960 Millionen Euro. Die außerstädtischen Buslinien Südtirols sollen von einem Unternehmen übernommen werden. Als das Dokument publik wird, zieht das Land die Ausschreibung zurück. Das Verfahren sei dadurch gestört.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.