Geldpolitik

US-Währungshüter warnt: Fed hinkt mit Leitzins der Inflation hinterher

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Selbst in einem wohlwollenden Szenario müsste der Leitzins bei 3,5 Prozent liegen, sagte der Chef des Notenbankbezirks St. Louis, James Bullard.

Die US-Notenbank Fed hinkt mit ihrer Zinspolitik nach Ansicht eines führenden Währungshüters der Inflationsentwicklung hinterher. Auch wenn die Anleihenrenditen und Hypothekenkosten nach der Zinswende gestiegen seien, sei die Federal Reserve doch weiter "behind the curve" (hinter der Kurve), sagte der Chef des Notenbankbezirks St. Louis, James Bullard, am Donnerstag.

Selbst in einem wohlwollenden Szenario müsste der Leitzins seiner Ansicht nach bei 3,5 Prozent liegen, um der außergewöhnlich hohen Inflation wirksam begegnen zu können, meinte er.

Bereit, stärker zu handeln

Die Fed hatte den geldpolitischen Schlüsselsatz Mitte März um einen viertel Prozentpunkt auf das neue Zinsniveau von 0,25 bis 0,50 Prozent erhöht. Fed-Direktorin Lael Brainard hat betont, die Notenbank sei auch bereit, stärker zu handeln, falls es die Inflationsentwicklung erfordere.

Angesichts einer massiven Teuerung von zuletzt 7,9 Prozent wird an den Finanzmärkten mit ungewöhnlich großen Zinsschritten im Mai und Juni von jeweils einem halben Prozentpunkt gerechnet: Ende des Jahres könnte der Leitzins nach weiteren Straffungen dann in einer Spanne von 2,5 bis 2,75 Prozent liegen - und damit noch weit unter dem Niveau, das Bullard für nötig hält.

(APA)

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