Lehrer: Christgewerkschafter gegen ÖVP-Vorschlag

Lehrer Christgewerkschafter gegen oeVPVorschlag
Lehrer Christgewerkschafter gegen oeVPVorschlag(c) Clemens Fabry
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Die Lehrer bleiben Streitthema innerhalb der Koalition. Nun kritisieren auch die ÖVP-nahen Christgewerkschafter den Vorstoß. Die Diskussion sei eine "Augenauswischerei".

Nach dem Vorstoß der ÖVP, die Schulkompetenzen zu den Ländern zu verlagern, hat Kanzler Werner Faymann (SPÖ) klargestellt: Die Lehreragenden wandern nicht zu den Ländern. Auch die Christgewerkschafter sind gegen den ÖVP-Vorstoß. Sie zeigen sich skeptisch bis schockiert.

Jürgen Rainer, Vorsitzender der Gewerkschaft der Lehrer an den Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS), zeigte sich gar "nicht überrascht, sondern schockiert": "Wir lehnen das kategorisch ab." Für die AHS-Lehrer beurteilte Eva Scholik den Vorstoß zurückhaltend, denn "ich kenne die Rahmenbedingungen nicht."

Skepsis bei Dienstrecht

"Unabdingbar" wäre ein einheitliches Dienstrecht für alle Bundeslehrer, "auch wenn sie Landeslehrer werden", meint Scholik. Eben dies aber wäre nicht der Fall, fürchtet Rainer: "Der Fall Deutschland zeigt ja, was sich dort abspielt. Jedes Bundesland bastelt an einem eigenen Gesetz."

"Hier wird keine inhaltliche Diskussion geführt, sondern das ist eine Machtdemonstration", kritisierte er. Den großen Wurf kann er nicht erkennen: Am Ende könnten bloß die Landesschulräte in Bildungsdirektionen umbenannt werden, "und dann ist das eine Diskussion um des Kaisers Bart." Insgesamt nach Rainers Befinden eine "Augenauswischerei".

(APA)

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