Italien

Venedig sagt billigen Souvenirläden den Kampf an

Souvenirshop vor der Rialtobrücke in Venedig
Souvenirshop vor der Rialtobrücke in Venedig APA/AFP/MARCO BERTORELLO
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Eine Verordnung soll die Eröffnung von Shops mit Ramschwaren im Stadtkern sowie von Geschäften mit Snack-Automaten verhindern.

Venedig sagt billigen Souvenirläden den Kampf an. Eine kommunale Verordnung soll die Eröffnung von Shops mit Ramschwaren für Touristen im Stadtkern verbieten. Nach dem bereits in Kraft befindlichen Verbot zur Eröffnung von Imbissbuden könnten die neuen Regeln für den Handel bis zum Sommer gültig werden, berichteten venezianische Medien.

Drei Jahre lang soll die Eröffnung von Geschäften mit Snack-Automaten oder auch Souvenirgeschäften verboten werden. Für die bereits geöffneten Geschäfte sollen eine Reihe von Maßnahmen ergriffen werden, um ihre Fenster und ihre Ausstattung dekorativer zu gestalten, lautet die Verordnung.

„Verordnung kann für Venedig ein Wendepunkt sein“ 

"Nach der Pandemie, die zur Schließung vieler Souvenirgeschäfte geführt hat, kann diese Verordnung für Venedig ein Wendepunkt sein", sagte der Handelsbeauftragte des Stadtrats von Venedig, Sebastiano Costalonga, laut der römischen Tageszeitung "La Repubblica" (Samstagsausgabe). Die Touristengeschäfte hätten die Identität von Teilen Venedigs zerstört, die Mietpreise in die Höhe getrieben und dazu beigetragen, die Einwohner zu vertreiben, von denen es im Stadtkern nur noch knapp über 50.000 gibt.

"Es ist nicht selbstverständlich, dass anstelle eines Souvenirladens, der nicht mehr öffnen kann, ein Handwerkgeschäft eröffnet wird. Es gibt ein Kostenproblem in Venedig. Die Verordnung könnte jedoch dazu führen, dass die Mieten gesenkt werden. Vermieter, darunter viele Immobilienfonds, könnten gezwungen werden, ihre Preise zu überprüfen", betonte Gianni De Checchi, Sprecher der Handwerker in Venedig.

"Diese Stadt muss den Geist der Vergangenheit wiederentdecken. Angefangen beim Handel, der auch als Hebel zur Gewinnung neuer Einwohner dienen kann", sagte der Eigentümer des historischen Lokals "Harry ́s Bar" Arrigo Cipriani, der am 23. April seinen 90. Geburtstag feiert.

Während in Italien die Corona-Restriktionen allmählich gelockert werden, kehren wieder die Touristen nach Venedig zurück. Vor Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 war die Lagunenstadt wegen des Massentourismus mit akuten Problemen konfrontiert.

(APA)

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