US-Dollar

Welche großen Vorteile eine Leitwährung mit sich bringt

Dank der Stellung des US-Dollar als Reservewährung können die USA problemlos ein konstantes Leistungsbilanzdefizit verkraften.

Leitwährungen gibt es, solang es die Menschheit gibt. Eine einst sehr wichtige wurde etwa 211 vor Christus eingeführt. Damals stand das Römische Reich inmitten des Zweiten Punischen Krieges. Der karthagische Heerführer Hannibal hatte Rom bereits einige empfindliche Niederlagen beschert, der Kampf um die Vormachtstellung im Mittelmeerraum war alles andere als entschieden.

Inmitten dieser Zeit beschloss das junge und noch weitgehend auf Italien beschränkte Reich die Einführung einer neuen, einheitlichen Währung – des Denar. Die 4,2 Gramm schwere Silbermünze sollte das zentrale Geld Roms werden. Und nachdem sich das Kriegsglück gewandelt hatte und Rom in den folgenden drei Jahrhunderten zur bestimmenden Macht geworden war, war auch der Denar allerorts das einzige und wahre Geld, um Waren oder Dienstleistungen einzukaufen. Die römischen Legionen trugen den Denar mit sich, wodurch die politische Macht Roms über die eroberten Provinzen auch wirtschaftlich gefestigt wurde.

Mehr als 2000 Jahre später gibt es zwar eine Vielzahl an Währungen, blickt man aber auf Devisentransaktionen, dann zeigt sich die Dominanz der aktuellen Leitwährung – diesfalls des US-Dollar. So ist der Greenback derzeit an rund 88 Prozent aller weltweiten Devisentransaktionen beteiligt. Der Euro, als zweitwichtigste Währung, wird bei 31 Prozent aller Währungstausche eingesetzt (da es auch Transaktionen zwischen Dollar und Euro gibt, liegt die Summe über 100).

Die vornehmliche Nutzung von Dollar bei internationalen Handelsgeschäften oder der Abrechnung von Rohstoffen bringt Amerikanern und US-Firmen Vorteile wie den Wegfall von Kursschwankungen. Der wirkliche Trumpf des Dollar für die USA geht jedoch noch weit darüber hinaus. Es ist das „exorbitante Privileg“, das der Status als globale Reservewährung für die US-Volkswirtschaft mit sich bringt.

Schon in den 1960er-Jahren wurde dieser Begriff vom damaligen französischen Finanzminister und späteren Präsidenten Valéry Giscard d'Estaing geprägt. Giscard d'Estaing bezeichnete damit eine Summe von Vorteilen, die die USA gegenüber anderen Nationen hatten und auch heute noch haben. Kernpunkt dieses Privilegs ist der zuvor erwähnte Umstand, dass die USA Waren, die anderswo produziert werden, immer mit ihrer eigenen Währung bezahlen können. Sie können also – vereinfacht gesagt – Papier gegen echte Werte tauschen.

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