Da freut sich der Chef: Lotus-Gründer Colin Chapman auf Spritztour im noch unfertigen, später sehr erfolgreichen Type 49 auf dem Firmengelände in Hethel.
E wie „Eletre“

Alles neu bei Lotus: Die Leichtigkeit von früher

Die legendäre englische Marke erfindet sich gerade neu – unter chinesischem Eigner und ausgerechnet mit einem Format, das für alles andere als Leichtbau steht.

Den Chef kann man ja nicht mehr fragen. Der Engländer Colin Chapman, als Konstrukteur und Unternehmer eine schillernde Persönlichkeit, starb 1982, nur 54-jährig, an Herzversagen.

Die Frage, was Colin zu dem Auto gesagt hätte, das vergangene Woche in London mit großem Bahnhof samt Ballet-Showeinlage präsentiert wurde, wird somit von Fans und Freunden der Marke auf aller Welt erörtert. Denn der neue Lotus namens Eletre, der für eine erblühende Zukunft sorgen soll, ist, anders als die Tänzer und Ballerinas auf der Bühne, ein massiver Brocken – als 5,1 Meter langes Elektro-SUV mit gut zweieinhalb Tonnen Kampfgewicht.

Chapman galt als glühender Verfechter des Leichtbaus, sein viel zitiertes Credo lautete: Simplify, then add lightness. Wie übersetzt man das? Verrenn dich nicht in Komplexität, und halt es leicht. So verfuhr er als Rennstallbesitzer ebenso wie als Autobauer. In der Formel 1 war es nicht zuletzt der Gewichtsvorteil, der Lotus insgesamt 13 WM-Titel einbrachte. Und auch einen gewissen Ruf – Chapmans Leichtbau-Fetisch führte zuweilen zu fragilen Konstruktionen, in einer solchen starb Jochen Rindt 1970 (Monza, gebrochene Bremswelle am Lotus 72).

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