USA: Neue Atomanlage Nordkoreas ist Provokation

Neue Atomanlage Nordkoreas Provokation
Neue Atomanlage Nordkoreas Provokation(c) Reuters/ DigitalGlobe (HO)
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Die USA verurteilen den Bau einer neuen Anlage zur Urananreicherung. Nordkorea sei eine Gefahr für die gesamte Region. Südkorea erwägt die Stationierung taktischer US-Atomwaffen.

Nordkorea sorgt mit seinem Atomprogramm wieder einmal für Aufregung: Die USA und ihre Verbündeten bezeichneten das kommunistisch regierte Land am Montag als Gefahr für die gesamte Region.

Der US-Sondergesandte Stephen Bosworth verurteilte den Bau einer neuen Anlage zur Urananreicherung als Provokation. Die Angaben aus Pjöngjang seien eine Enttäuschung, aber keine Überraschung. Es gebe deshalb keine Krise. "Es ist ein sehr schwieriges Problem, mit dem wir seit 20 Jahren kämpfen", so Bosworth.

Nordkorea hatte nach Angaben eines amerikanischen Atomexperten vom Samstag die Fertigstellung des Baus verkündet.

China will keinen Druck ausüben

US-Generalstabschef Mike Mullen forderte Nordkoreas engsten Verbündeten China auf, Druck auf die Führung in Pjöngjang auszuüben. China lehnte diese Forderung jedoch prompt ab.

Südkoreas Verteidigungsminister Kim Tae-young brachte die Wiederstationierung amerikanischer taktischer Atomwaffen ins Gespräch. Diese sollen in den 90er Jahren abgezogen worden sein. Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan erklärte, sein Land könne die nordkoreanischen Fortschritte in der Atomtechnik nicht hinnehmen.

USA hoffen auf Sechser-Gespräche

Ungeachtet ihrer Sorgen setzen die USA Bosworth zufolge weiterhin auf Diplomatie. Er würde niemals die Bemühungen um eine friedliche Lösung des Konflikts voreilig für beendet erklären, sagte er mit Hinweis auf die so genannten Sechser-Gespräche. Diese Runde aus USA, China, Südkorea, Japan und Russland und Nordkorea ist seit etwa zwei Jahren ausgesetzt. Die USA hofften, die Gespräche wieder aufnehmen zu können, sagte Bosworth.

Zuletzt hat es Berichte über deutliche Fortschritte des international isolierten Landes bei seinen Atomaktivitäten gegeben. Ein US-Atomwissenschaftler hat Kreisen zufolge in Nordkorea Hinweise für ein Urananreicherungsprogramm gefunden. Auf dem Gelände des Atomkomplexes Yongbyon sei dem Experten eine Fabrik gezeigt worden, in der 2000 Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb seien.

(Ag.)

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