Der Front-National-Gründer zeigt sich erfreut über das Ergebnis seiner Tochter, Marine Le Pen, bei der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich. Und das, obwohl die beiden nicht die beste Beziehung zueinander haben.
Nach dem Einzug Marine Le Pens in die Stichwahl der französischen Präsidentschaftswahl sieht ihr Vater und Parteigründer Jean-Marie Le Pen sie bereits als Wahlsiegerin. In der Zeitung "Le Parisien" vom Montag nannte der 93-Jährige seine Tochter bereits "die zukünftige Präsidentin der Republik". Ihr Ergebnis sei bemerkenswert gewesen.
Nach Auszählung fast aller Stimmen kam Le Pen in der ersten Runde der Präsidentschaftswahl am Sonntag dem Innenministerium zufolge auf 23,4 Prozent der Stimmen. Sie steht damit am 24. April in einer Stichwahl dem amtierenden liberalen Präsidenten Emmanuel Macron gegenüber, der 27,6 Prozent erreichte.
Immer wieder öffentliche Kritik
Jean-Marie Le Pen, der als Gründer der rechtsextremen Partei Front National in Frankreichs Rechtsaußen-Kreisen noch immer Einfluss genießt, hatte im Wahlkampf den Rechtsextremen Éric Zemmour unterstützt und sich damit gegen seine Tochter gestellt. Bereits mehrfach hatte er sie in der Vergangenheit öffentlich kritisiert.
Marine Le Pen, die die Partei von ihrem Vater übernahm und ihn nach schweren Konflikten 2015 daraus ausschloss, bemüht sich seit Jahren um ein gemäßigteres Auftreten. Im Versuch, die Partei zu "entdiabolisieren" und damit in Wählerschichten der bürgerlichen Rechten und der Mitte wählbar zu werden, benannte sie die Partei 2018 auch in Rassemblement National (Nationale Versammlung) um.
(APA/dpa)