Quergeschrieben

Zwangsprostitution bringt höhere Profite als Rauschgifthandel

Österreich gilt als attraktives Transit- und Zielland für den florierenden Menschenhandel. Und geflüchtete Frauen und Mädchen sind die idealen Opfer.

Schon vor der russischen Invasion war die Ukraine eines der am häufigsten genannten Herkunftsländer außerhalb der Union für Mädchen und Frauen, die quer durch Europa weiterverkauft und sexuell ausgebeutet werden. Dieser Tage steigt die Nachfrage nach ukrainischen Frauen und Kindern rasant. Männer suchen in Bahnhöfen und an Grenzübergängen gezielt nach ihnen. Auf Twitter und in sogenannten Freier-Foren freuen sie sich auf neue „ukrainische Nutten“ und „Sexsklavinnen“, Vergewaltigungsfantasien inklusive. Für Menschenhändler seien die geflüchteten Frauen und Mädchen eine ideale Zielgruppe: „Sie sind erschöpft, orientierungslos und verzweifelt, sprechen die Landessprache nicht, sind ohne männliche Begleitung und oft auch traumatisiert“, sagt Dietmar Roller, Vorsitzender von Justice Mission Deutschland, im „Spiegel“. Die NGO International Justice Mission (IJM) bekämpft weltweit Menschenhandel, Zwangsprostitution und moderne Sklaverei. Österreich gilt übrigens als attraktives Transit- und Zielland.

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Vielleicht erinnern Sie sich: 2019 protestierte die Studierendenvertretung der Universität für angewandte Kunst gegen einen Auftritt von Alice Schwarzer. Die „Emma“-Herausgeberin habe sich mehrfach „sexarbeitsfeindlich, transphob und antimuslimisch-rassistisch geäußert“. Also tapezierte man die Uni-Aula mit Slogans wie „Sexwork is Work“. Abgesehen von der immer mehr in Vergessenheit geratenen Selbstverständlichkeit, dass Universitäten keine Safe Spaces sind, sondern Austragungsorte kontroversieller, kritischer Diskurse, ist es schon eher putzig, wenn wohlstandsaktivistische Kunststudenten (m/w*) das angeblich älteste Gewerbe der Welt als selbstbestimmte Sexarbeit schönfärben. Denn tatsächlich schätzen Hilfsorganisationen, dass siebzig bis achtzig Prozent der Prostituierten Opfer von Menschenhandel sind.

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