Der Koalitionspartner wurde von der Moskau-Reise überrascht. Werner Kogler übte sich in Zurückhaltung. Andere Grüne nicht. Die Opposition warnte vor dem „Propaganda-Karren“.
In ein Mikrofon wollte Werner Kogler (Grüne) am Montag lieber nicht sprechen. Er bevorzugte eine schriftliche Stellungnahme. So konnte der Vizekanzler den Putin-Besuch von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) kurz und knapp kommentieren – ohne lästige Nachfragen. Die Situation ist für ihn auch so schon unbequem genug gewesen. Denn auch Werner Kogler hat von der Moskau-Reise – je nach Erzählung – kurz vor oder erst aus den Medien erfahren. Frühzeitig, heißt es aus dem Büro, wurde man jedenfalls nicht informiert.
Die öffentliche Stellungnahme des Vizekanzlers ist dennoch zurückhaltend ausgefallen: „Unter der Voraussetzung, dass die Reise des österreichischen Bundeskanzlers innerhalb der Europäischen Union abgestimmt ist, könnte es einen Versuch wert sein“, wurde Werner Kogler am Montagvormittag zitiert. Mehr wollte man dem Regierungspartner nicht ausrichten. Wohl der Koalition zuliebe und weil sich Nehammer ohnehin schon längst auf dem Weg zum russischen Präsidenten Wladimir Putin befand. Man würde, wie es aus dem Büro des Vizekanzlers auf „Presse“-Anfrage hieß, den Bericht des Bundeskanzlers abwarten.