Ukraine-Krieg

Putin: "Blitzkrieg" gegen russische Wirtschaft gescheitert

"Es ist klar, dass wir keine Wahl hatten. Es war die richtige Entscheidung": Russlands Präsident Wladimir Putin.
"Es ist klar, dass wir keine Wahl hatten. Es war die richtige Entscheidung": Russlands Präsident Wladimir Putin.APA/AFP/Sputnik/MIKHAIL KLIMENTY
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„Wir hatten keine andere Wahl“, verteidigt der Kremlchef am Dienstag ein weiteres Mal seine „Spezialoperation“. Den „Völkermord“ im Donbass könne man nicht tolerieren.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat sich mit Blick auf den Krieg gegen die Ukraine einmal mehr siegesgewiss gezeigt. Die Ziele der "Spezialoperation" würden erreicht, sagte Putin am Dienstag während der Besichtigung des russischen Weltraumbahnhofs "Wostotschny" im äußersten Osten des Landes der Agentur Interfax zufolge. "Daran gibt es keinen Zweifel." Der russische Präsident verteidigte zudem erneut seine Entscheidung über den Einmarsch in die Ukraine als alternativlos.

Die Operation diene der Gewährleistung der russischen Sicherheit: "Wir hatten keine andere Wahl", sagte Putin. Der Konflikt mit den "antirussischen Kräften in der Ukraine" sei nur eine Frage der Zeit gewesen. Viele internationale Experten hatten dem Kremlchef in der Vergangenheit hingegen vorgeworfen, den Schutz russischer Menschen in der Ukraine nur als Vorwand für den Krieg zu benutzen.

Putin sieht die Gespräche mit der Ukraine laut der staatlichen Nachrichtenagentur RIA in einer Sackgasse. Die Ukraine sei von den Vereinbarungen, die bei den Friedensgesprächen in Istanbul getroffen waren, abgewichen, erklärt Putin laut der Agentur Interfax.

Putin hat einen vermeintlichen westlichen "Wirtschaftskrieg" gegen sein Land für gescheitert erklärt. "Dieser Blitzkrieg, auf den unsere Missgönner gesetzt haben, ist natürlich fehlgeschlagen, das ist offensichtlich", sagte Putin am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko im Osten Russlands. Russlands Wirtschaft und Finanzsystem stünden "fest auf beiden Beinen".

Zugleich räumte der Kremlchef auch Probleme durch die wegen Russlands Krieg in der Ukraine verhängten westlichen Sanktionen ein - etwa in der Logistik und bei Abrechnungen. "Natürlich gibt es Probleme", sagte Putin. Die Waren, darunter etwa Dünger, würden ihren Weg aber trotzdem zum Kunden finden. "Die Wirtschaft arbeitet ziemlich stabil", sagte Putin.

Russland sei auch auf möglicherweise weiter steigende Risiken gefasst. Die Schwierigkeiten würden aber gemeistert und machten Russland am Ende stärker. "Wir werden weiter jedem beliebigen Versuch entgegentreten, die Entwicklung unserer Länder zu bremsen und künstlich von der Weltwirtschaft zu isolieren."

Vieraugengespräch mit Lukaschenko

Putin und Lukaschenko hatten anlässlich des Tages der Raumfahrt den geplanten Weltraumbahnhof "Wostotschny" besichtigt und später unter vier Augen gesprochen. Die autoritär geführte Ex-Sowjetrepublik Belarus gilt als enger Verbündeter Russlands.

Die Erfolge in der sowjetischen Raumfahrt mitten im Kalten Krieg haben auch heute noch eine besondere Bedeutung in Russland. 1957 schoss die Sowjetunion mit Sputnik 1 den ersten Satelliten ins All. 1961 vollführte der Kosmonaut Gagarin den ersten bemannten Weltraumflug und umrundete die Erde. Beide Ereignisse waren für die USA ein Schock. Der erfolgreiche Start von Sputnik veranlasste die USA zur Gründung der Raumfahrtbehörde Nasa.

Russische Truppen hatten in den vergangenen Wochen die Ukraine auch von belarussischem Gebiet aus angegriffen. Als Reaktion auf den seit dem 24. Februar andauernden Angriffskrieg verhängten europäische Staaten sowie die USA beispiellose Sanktionen gegen Moskau.

(APA/dpa/Red.)

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