Ein neuer General und eine neue Offensive: Moskau setzt auf die Erfahrungen aus Syrien – und nimmt Zerstörung ziviler Ziele in Kauf.
Alexander Dwornikow ist Wladimir Putins Mann der Stunde. Seit wenigen Tagen ist der General Oberbefehlshaber in der Ukraine – sein Einsatz ersetzt die bislang zerfranste Kommandostruktur der Russen, nun laufen alle Fäden bei ihm zusammen. Dwornikow soll Putin einen Grund zum Feiern liefern, wenn Moskau am 9. Mai mit einer Militärparade des Endes des Zweiten Weltkriegs gedenkt. An einen Moment des Sieges glaubt Putin weiterhin. Am Dienstag sprach er von den „hehren und absolut klaren“ Zielen der „Spezialoperation“ in der Ukraine und fabulierte weiter von einer „richtigen Entscheidung“, was den verheerenden Angriff betrifft.
Indessen scheint die seit geraumer Zeit erwartete russische Armeeoffensive im Osten der Ukraine Gestalt anzunehmen. Es werden weiterhin Truppen an die Grenze verlegt, zudem verzeichnet der britische Geheimdienst Truppenbewegungen in Belarus. Die Kämpfe in den ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk gingen auch am Dienstag heftig weiter.