Champions League

Das Treffen zweier Fußballwelten

Diego Simeone (l.) und Pep Guardiola: Wessen Idee von Fußball setzt sich im Viertelfinale der Champions League durch?  [ IMAGO/Javier Garcia/Shutterstock ]
Diego Simeone (l.) und Pep Guardiola: Wessen Idee von Fußball setzt sich im Viertelfinale der Champions League durch? [ IMAGO/Javier Garcia/Shutterstock ]IMAGO/Shutterstock
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Pep Guardiola und Diego Simeone könnten unterschiedlicher nicht über Fußball denken. Ihre Mannschaften, Manchester City und Atlético Madrid, trennen Galaxien.

Madrid/Wien. Eine höchst spannende Ausgangslage bietet das heutige Viertelfinalduell der Champions League zwischen Atlético Madrid und Manchester City (21 Uhr, live Sky, dazn, Servus TV). City-Coach Pep Guardiola trifft mit Atlético-Trainer Diego Simeone nicht nur auf eine konträre Fußballphilosophie, sondern auch auf jenen Mann, der ihn mit den Bayern 2016 im Halbfinale ausgeschaltet hat. Und nach der 0:1-Niederlage in Manchester scheint das abermals im Bereich des Möglichen.

Bereits eine gefühlte Ewigkeit läuft Guardiola in der Champions League dem Titel hinterher. Seit seinem letzten Triumph, damals mit dem FC Barcelona, sind elf Jahre vergangen. Drei Mal schied er mit Bayern München frühzeitig aus, vier Mal mit Manchester City, ehe es in der Vorsaison immerhin zum Finaleinzug reichte. Gerade Guardiolas Manchester City scheiterte ab und zu durchaus auch als großer Favorit – so wie 2017 (an Monaco), 2019 (Tottenham Hotspur) oder 2020 (Lyon).

Ähnlich klar verteilt sind die Rollen auch diesmal: Hier ManCity, der Leader der Premier League, der seit Ende Oktober nur zwei von 31 Pflichtspielen verloren hat. Dort Atlético Madrid, das am vergangenen Wochenende in der Meisterschaft gegen Aufsteiger Mallorca verlor und in der spanischen Liga noch immer um Platz vier zittert.

Diego, der Anti-Pep

Und doch treibt Guardiola die Angst vor dem erneuten Scheitern auf dem Weg zum großen Ziel um. Zwar betonte der Katalane unlängst wieder, wie glücklich er aktuell mit der Leistung seines Teams sei. Aber auch er weiß: „Um die Anerkennung aller da draußen zu bekommen, müssen wir Europa erobern.“

Auf der Gegenseite steht mit Simeone ein Antipode, dem er im bisher einzigen Champions-League-Duell 2016 unterlag. Atlético schöpfte schon damals Kraft und Enthusiasmus aus defensiver Schwerarbeit und effizientem Kontern – so wie jüngst im Hinspiel in Manchester. Auch sonst ist Guardiola immer wieder an Widersachern gescheitert, die einen Gegenentwurf zu ihm dargestellt haben: an Inter Mailand und José Mourinho (2010), an Chelsea und Roberto Di Matteo (2012), an Monaco und Leonardo Jardim (2017) oder an Lyon und Rudi Garcia (2020). Doch am schärfsten ist der Kontrast gewiss zwischen Guardiola und Simeone.

„Ein 0:1 hier ist kein so schlechtes Ergebnis. In Madrid wird das eine ganz andere Partie“, sagte Atléticos Ex-City-Verteidiger Stefan Savić nach dem Hinspiel. Spielerisch wird sich aber wohl nicht viel ändern. Atléticos Ex-Coach Arrigo Sacchi ließ sich sogar zur Bemerkung hinreißen, es handle sich um „prähistorischen“ Fußball. Simeone wollte das bestenfalls „ignorieren“, das Team werde sich von seiner seit Jahren eingeübten Identität nicht verabschieden. „Wir werden so spielen, dass wir ihnen wehtun können“, betonte der Argentinier. Sein Kapitän Koke sah es genauso: „Wir spielen seit einer Dekade so, und uns macht es Spaß.“

Liverpool vor Pflichtaufstieg

Mit Liverpool ist auch der große Premier-League-Rivale der „Citizens“ heute im Einsatz. Benfica Lissabon mit ÖFB-Legionär Valentino Lazaro gastiert an der Anfield Road (21 Uhr, live Sky, dazn) und darf sich nach dem 1:3 im Hinspiel praktisch keine Hoffnungen auf den Aufstieg machen.

Trotz der komfortablen Ausgangsposition will Coach Jürgen Klopp keine Spieler schonen. „Das nächste Spiel hat keinen Einfluss auf meine Aufstellung morgen“, stellte Klopp am Dienstag klar. Dass seine Mannschaft das Hinspiel souverän gewonnen hat, sei „eine gute Basis“. (ag./red)

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