Wie geschmirgelt klang Bruckners Neunte bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden, die bei ihren vorläufig letzten Salzburger Festspielen nun den Karajan-Preis bekam.
Es sind die vorläufig letzten Salzburger Osterfestspiele für die Sächsische Staatskapelle Dresden, das seit 2013 amtierende Residenzorchester – nach in Summe über 100 Auftritten, mehr als die Hälfte davon unter dem Chefdirigenten Christian Thielemann: Das bot nun, unter entsprechenden Jubelstürmen des Publikums, Gelegenheit für Scheidegrüße, Danksagungen, ein Abschiedsgeschenk – und nicht zuletzt das Beschwören von Kontinuitäten.
Die Dresdner also, mit denen einst Karajan seine „Meistersinger“-Aufnahme produziert hat, wurden zum Adieu mit dem Herbert-von-Karajan-Preis ausgezeichnet, überreicht durch Arabel Karajan, die Schirmherrin der von ihrem Vater gegründeten Osterfestspiele, bei denen vor über 40 Jahren Thielemann Assistent war, als Karajan den „Parsifal“ herausbrachte . . . Da ist es eine spezielle Pointe, dass Osterfestspiel-Intendant Nikolaus Bachler nächstes Jahr ausgerechnet das Gewandhausorchester Leipzig mit seinem Chef Andris Nelsons verpflichtet hat und damit eine traditionelle sächsische Konkurrenz anstachelt.