Zwischentöne

„Parsifal“ im Advent, „Tristan“ zur Karwoche. Verkehrte Welt?

Nicht alles, das wie ein Traditionsbruch aussieht, ist wirklich einer. Anmerkungen zu seltsamen Erscheinungen im Wiener Opern-Alltag.

Wagnerianer haben es nicht leicht. Da spreche ich ausnahmsweise einmal nicht von Inszenierungen. Da sind die Verehrer des großen Bayreuthers ja Kummer gewohnt und haben wenig Aussicht auf Besserung. Aber, ganz gleich in welcher Produktion, sogar die gewohnten Aufführungstermine kommen offenbar durcheinander.

In der laufenden Wiener Saison gab man den österlichen „Parsifal“ mit seinem „Karfreitagszauber“ schon in der Adventzeit. Dafür erleben wir am traditionellen „Parsifal“-Termin, dem Gründonnerstag, einen neuen „Tristan“. Ein wenig nostalgisch denke ich zurück an eine kopfschüttelnde Stehplatz-Bekanntschaft. Die meinte irgendwann in den Siebzigerjahren mit Blick auf den Juni-Spielplan – man bekam ihn damals ja nicht schon ein Jahr im Voraus, sondern erst irgendwann im Mai zu Gesicht – „Festwochen ohne ,Meistersinger‘, wo gibt's denn sowas.“

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