Logistik

Ruf nach Maßnahmenpaket

Transport. Branchenvertreter sprechen sich für eine Senkung der Mineralölsteuer und eine Verschiebung der CO2-Bepreisung aus.

Stark gestiegene Energiepreise, die hohe Inflation und der Fahrermangel setzen die Transportbranche zunehmend unter Druck. Die Rufe nach einer Entlastung werden daher immer lauter. Ganz oben im Forderungskatalog steht dabei eine Reduktion der Mineralölsteuer: „Transporteure, Spediteure, aber auch die Bus- und Taxibetriebe zählen zu den von der Teuerung hauptbetroffenen Branchen. Die Politik muss hier dringend für Entlastung sorgen und so etwas wie einen eigenen Gewerbediesel einführen“, fordert Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich.

Kurz vor Stillstand

Wolfgang Böhm, Obmann der Transporteure in der WKW, sieht die Branche sogar „kurz vor dem Stillstand“: „Treibstoffe machen rund ein Fünftel unserer Gesamtkosten aus. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem es für viele nicht mehr möglich ist, kostendeckend zu wirtschaften. Steht erst einmal die Transportbranche, steht auch der Warenverkehr“, warnt er. Einmal mehr wiederholt wird auch die Forderung nach Förderungen für den Umstieg auf alternative Antriebe und Treibstoffe. „Es kann nicht sein, dass die Transportbranche mit enormen Kostensteigerungen für ihren operativen Betrieb konfrontiert ist, gleichzeitig aber erwartet wird, dass sie große Zukunftsinvestitionen tätigt. Das geht sich betriebswirtschaftlich nicht aus“, warnt Klacska in einer Aussendung. Sorgen macht ihm außerdem der Fahrermangel.

KEP-Branche am Anschlag

Diesem Konzert schließt sich der Zentralverband Spedition & Logistik (ZV) an: „Die Politik ignoriert bisher völlig, dass die stark von Energiepreisen abhängige Kurier-Express-Paketbranche überproportional getroffen wird und durch damit verbundene Kostensteigerungen Wirtschaftsstandort und Kaufkraft weiter geschwächt werden“, kritisiert ZV-Geschäftsführer Oliver Wagner. Neben einem zeitlich begrenzten Aussetzen von Abgaben auf Treibstoffe und Energiekosten fordert Wagner daher eine Verschiebung der ab Juli geplanten CO2-Bepreisung.

Von der Regierung kommen dazu bisher widersprüchliche Signale. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) stellt zwar eine Senkung der Mineralölsteuer in Aussicht, ist dabei aber auf die Zustimmung des Koalitionspartners angewiesen. (ebe)

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