Pandemie

Großbritannien lässt Covid-"Totimpfstoff" von Valneva zu

Archivbild der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon in der Valneva-Fabrik in Livingston.
Archivbild der schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon in der Valneva-Fabrik in Livingston.REUTERS
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Menschen im Alter von 18 und 50 sollen sich schon bald mit dem Vakzin der österreichisch-französischen Firma Valneva impfen lassen können. Auch in der EU steht eine Zulassung kurz bevor.

Großbritannien hat als erstes Land dem Corona-Totimpfstoff der österreichisch-französischen Firma Valneva grünes Licht erteilt. Die zuständige Aufsichtsbehörde MHRA genehmigte am Donnerstag die Anwendung für Menschen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Zwischen den beiden Impfungen müssen mindestens vier Wochen liegen. Damit sind nun in Großbritannien insgesamt sechs Impfstoffe gegen das Coronavirus zugelassen.

In Großbritannien steigen die Infektionen nach dem Ende aller Corona-Regeln wieder an. Downing Street lehnt eine Wiedereinführung von Vorschriften dennoch strikt ab.

MHRA-Chefin June Raine sagte einer Mitteilung zufolge, die Zustimmung sei nach strenger Überprüfung von Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit des Impfstoffs getroffen worden. Die britische Regierung hatte am 1. Februar 2021 mitgeteilt, sie habe 40 Millionen weitere Dosen - und damit insgesamt 100 Millionen - des Impfstoffs VLA2001 bestellt. Ein halbes Jahr später kündigte sie den Vertrag und warf Valneva Vertragsverletzung vor.

"Wir erhalten weiterhin jeden Tag Nachrichten von Menschen, die sich einen traditionelleren Impfstoff wünschen. Wir glauben, dass diese neue Zulassung auch zu weiteren Marktzulassungen in anderen Regionen der Welt führen könnte", sagte Thomas Lingelbach, Chief Executive Officer von Valneva, in einer Aussendung am Freitag.

EU-Zulassung noch für April erwartet

Die Herstellungsart von VLA2001 der österreichisch-französischen Firma Valneva ist seit 1885 bewährt und er soll "den einen oder anderen überzeugen, sich bis zum Herbst doch noch impfen zu lassen", erklärte Christoph Jandl von Valneva Austria Mitte März online-Pressekonferenz. Er erwartet die Zulassung von VLA2001 durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) im April für die Altersgruppe der 18- bis 55-Jährigen auch in der EU.

"Wir haben alle nötigen Dokumente bei der EMA eingereicht und alle ihre Fragen beantwortet", sagte Jandl. Eine Auslieferung in Österreich wäre demnach im Mai möglich.

In Bahrain hat VLA2001 bereits eine Notfallzulassung. Der Ganzvirusimpfstoff enthält nicht nur den Andock-Eiweißstoff (Spike Protein) von Sars-Cov-2, sondern das Virus würde in abgetöteter Form als Ganzes dem Immunsystem präsentiert, sagte Jandl: "Der Vorteil davon ist, dass das Immunsystem auch andere Virusbestandteile sieht und eine tendenziell breitere Immunantwort ausgelöst wird". Diese Technologie ist schon seit über Hundert Jahren beim Tollwutimpfstoff bewährt, und wird auch zum Beispiel bei der "Zeckenimpfung" (FSME) und gegen Hepatitis-Viren angewendet.

(APA)

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