Das BZÖ legt bei seiner Klausur ein Bildungskonzept vor. Kern: Gesamtschule, Schulautonomie und neues Dienstrecht für Lehrer. Die Schulagenden sieht BZÖ-Chef Bucher beim Bund.
Das Thema Bildung hat am Dienstag den ersten Tag der BZÖ-Klubklausur im oberösterreichischen Thermenort Geinberg dominiert. Klubchef Josef Bucher plädierte für umfassende Schulreformen, attackierte bremsende "ÖVPler" und sprach sich für einen Verbleib der Bildungskompetenzen beim Bund aus.
Bucher verwies in seinen Eröffnungsworten auf "das große Zittern" angesichts erster durchgesickerter Ergebnisse der aktuellen Pisa-Studie. Für ihn ist dies ein Beleg, "wie kaputt das Bildungssystem in Österreich tatsächlich ist". Die gegenwärtige Regierung sei unfähig, hier Entscheidungen zu treffen und die Schüler in den Mittelpunkt zu stellen, kritisierte er.
ÖVP als Bremser
Er schoss sich auf die ÖVP ein. Deren Vertreter "mit ihrer Maria-Theresianischen Militärmentalität" seien dafür verantwortlich, dass bis heute auf Frontalunterricht statt moderner Bildungsinstrumente gesetzt werde.
Den versuchten Zugriff der Länder auf die Lehrer lehnte er ab, Bildungspolitik dürfe "nicht zur Spielwiese der Landeshauptleute" werden. Generell wünscht sich Bucher eine "politikfreie Zone" in den Schulen. Unterstützung erhielt er von Bildungssprecherin Ursula Haubner: "Die Politik in der Schule ist wirklich - ich möchte sagen - zum Kotzen."
Gemeinsame Schule, Autonomie
Das BZÖ legte bei der Klausur ein 55-seitiges Bildungskonzept vor. Gewünscht wird demnach die gemeinsame Schule der Sechs- bis 15-Jährigen mit leistungsorientierter Differenzierung. Die Schulverwaltung will das BZÖ reformieren und entpolitisieren, die Schulautonomie stärken, die Lehrer einheitlich ausbilden und mit einem neuen Dienst- und Besoldungsrecht versehen.
Kritisiert wird die "durch Leistungsfeindlichkeit und Nivellierung geprägte Pädagogik der 70er, 80er und 90er Jahre". Das BZÖ wünscht sich deshalb eine standardisierte Abschlussprüfung nach der Pflichtschule, eine stärkere Begabtenförderung und ein höheres Anspruchsniveau in den Höheren Schulen.
(APA)