E-Bikes

Fahrradboom hält an - 490.000 verkaufte Räder 2021

APA/FLORIAN WIESER
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Mehr als eine Milliarde Euro wurde in Österreich im vergangenen Jahr mit Fahrrädern umgesetzt. Der Trend zu E-Bikes ist dabei nahezu ungebrochen, auch die Preise stiegen merklich.

Erstmals wurde in Österreich mit Fahrrädern ein Jahresumsatz von über einer Milliarde Euro erwirtschaftet. Laut Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) wurden 2021 etwas mehr als 490.000 Fahrräder verkauft und 1,027 Mrd. Euro umgesetzt. Dabei handelt es sich um die Einkaufszahlen vom heimischen Sportartikel- und Fahrradfachhandel, nicht die der Endkunden. Ein höherer Durchschnittspreis machte den leichten Rückgang bei der Stückzahl wett.

Der Umsatz stieg zum Vorjahr um knapp 17 Prozent. Verglichen mit 2015 wurde 2021 das Dreifache mit Rädern umgesetzt - das, obwohl die Zahl der verkauften Räder nach dem Rekordjahr 2020 (496.000 Stück) wieder etwas zurückgegangen ist. Dies führt der VSSÖ auf die weltweiten Lieferkettenprobleme zurück. Die Nachfrage überstieg auch 2021 wieder das Angebot.

Der durchschnittliche Preis pro Rad lag 2021 bei 2.095 Euro, und damit um 18,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Seit Jahren lasse sich ein Trend hin zu höherpreisigen Materialien und Produkten erkennen, heißt es in der Aussendung. Hauptverantwortlich für das Plus bei den Durchschnittspreisen sei aber der steigende E-Bike-Anteil. Auf die elektrischen Räder entfallen 73 Prozent der Umsätze und gut 45 Prozent der Verkaufszahlen. Zum Vergleich: 2020 lag der Anteil bei 41 Prozent, 2016 waren es lediglich 21,5 Prozent.

Sehr beliebt sind auch Cyclecross, Gravel-Bikes und Rennräder. Hier hat sich die Verkaufsmenge in einem Jahr um fast 38 Prozent erhöht. Der Trend hin zu E-Lastenrädern hält auch weiter an. Nach 514 verkauften Stück im Jahr 2019 und 943 im Jahr 2020 wurden im abgelaufenen Jahr 2.230 E-Lastenräder verkauft. 2021 wurden auch deutlich mehr (+14,7 Prozent) Kinder- und Jugendfahrräder verkauft. Hier ist besonders die Osterzeit wichtig, auf die 60 bis 70 Prozent des Absatzes entfällt.

Die Lieferengpässe bleiben

Rund ums Rad

Das Fahrrad erlebte in der Coronapandemie einen regelrechten Boom. Dies führte im Zusammenspiel mit globalen Lieferkettenproblemen zu teils sehr langen Lieferzeiten bei bestellten Fahrrädern. Die Branche sei zudem auch stark vom Ukraine-Krieg und damit verbundenen Preiszuwächsen bei Rohstoffen und Energie betroffen, schreibt die ARGE-Fahrrad, die die Interessen der heimischen Fahrradindustrie vertritt und unter dem Dach des VSSÖ agiert.>>> Wo Wiens Radwege weiter ausgebaut werden

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Für die Branche wichtige Rohstoffe wie Stahl und Aluminium hätten sich in den vergangenen zwölf Monaten um mehr als 40 Prozent verteuert, so die ARGE-Fahrrad. Auch für 2023 rechnet man mit einer starken Nachfrage und anhaltenden Lieferkettenproblemen, so dass der Markt weiter angespannt bleiben dürfte.

(APA)

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